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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 1)

es vergönnt ist, diesen 
gewählten Dekor zu ge- 
niessen, ein Ensemble vor 
Augen haben, wie es in 
so köstlicher Harmonie 
wohl nur selten anzu- 
treffen ist. In der Zukunft 
wird ein solches Ensemble 
als eine der besten Lei- 
stungen der Kunst Frank- 
reichs im XX. Jahrhundert 
dastehen, und zeigen, wie 
sich die Tradition des 
Geschmackes und der 
Eleganz, die in den ver- 
gangenen Jahrhunderten 
unseren Ruf ausmachten, 
damals verjüngt hat. Für 
diesen Saal hat Dampt 
einen Fries ausgeführt, 
auf dem in einem Sehr j. Dampt, Büste der Gräfin von Beam 
schwach angedeuteten 
Relief, wie eine ferne Vision, ein „Ritter des Ideales" mit der Lanze in 
der Faust auf einem Flügelrosse emporsteigt, weit über die Dächer und 
Türme von Paris, um die Chimäre zu verfolgen. 
Endlich sind hier noch einige der Statuetten aus mehrerlei Material, 
die für Dampt so bezeichnend sind, zu nennen. Eine davon gehört der 
Union centrale des Arts decoratifs, erregte auf der Weltausstellung von 
Igoo allgemeine Bewunderung: „Der häusliche Friede." Das Ganze war ein 
ungemein dekoratives Ensemble. In einer gotischen Nische aus Eichenholz 
mit eisenbeschlagenen Türflügeln sitzt ein junges Weib, in köstlicher 
Pose, voller Reiz und Hingebung. Ihre Hand hält eine Blume; eine Katze 
hat zwischen ihren Knieen Zuflucht gesucht, während ein I-Iund sich 
an ihr Kleid schmiegt. Kopf und Hände sind aus Elfenbein, das Übrige 
aus Holz von verschiedener Tonung. 
Eine andere Gruppe, gleichfalls aus Elfenbein und Holz, aus dem Salon 
des letzten Jahres, stellte unter dem Titel „Jugend" zwei Mädchen vor, die 
sich im Gehen umschlingen, Gestalten von feinster Grazie, moderne 
Tanagrafiguren. 
Manche andere Werke wären noch zu studieren: Büsten voller Leben, 
voll physiognomischer und psychologischer Wahrheit, wie die schöne Büste 
des Malers Aman-Jean," sodann das köstliche „Kind" im Salon von 1895, 
" Dampt skulptierte auch für die alte Oper: comique in Paris eine Büste des Komponisten Bizet. Sie 
wurde beim Brande des Theaters im Jahre 1887 vernichtet. 
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