Dach ist hie und da
mit schlafbringenden
Blumen besäet; unter-
halb des von Mohn-
köpfen getragenen, das
Bett bekrönenden
Stabes überragt es die
in durchbrochenen go-
tischen Lettern gear-
beiteteDevise: „Asonge
d'or cestuy qui dort
sans ung remord".
WasdenLehnstuhl
betrifft, so ist dieser ein
reinesWunder von Ein-
fachheit, Eleganz und
Klarheit, und von einer
bis ins kleinste Detail
wohldurchdachtenKon-
struktion. Von gutem
Sitz, mit leicht ge- j. Dampf, Kind einen Apfel betrachtend
schwungenen Linien,
ohne schroffe Übergänge, mit einem Panneau von Marqueteriearbeit,
das die beiden Stützen in Kopfhöhe verbindet, durch einen Mistelzweig
mit Beeren aus Perlmutter verziert und versehen mit der Devise „Ama".
Die hohen Stützen endigen in zwei Figuren, aus einem Stücke Spierlings-
holz skulptierte Püppchen, wovon das eine weint und vom anderen umarmt
und getröstet wird. Die Reize der Reinheit, Schönheit und Logik machen
diesen Stuhl zu einem der vollkommensten Beispiele dessen, was aus
unserem Mobiliar künftig werden sollte.
Auf dem Gebiete der Metallarbeiten ziehen vor allem vier Werke die
Aufmerksamkeit auf sich: der durch Dampt selbst für den Eingang seines
Ateliers geschmiedete Türklopfer, den die Stadt Paris im Salon von r893
anzukaufen sich beeilte: Ein Drache mit nervös geringeltem Schweife
windet sich aus eisernen Arabesken von eleganter Krümmung, mit denen
sich ihr Körper vereinigt, und wendet den Hals, als wäre er im Begriffe,
irgend ein kleines Tier zu haschen. - Weiters ein wahres Wunderwerk: ein
für das Grab eines jungen Mädchens bestimmtes Gitter. Ganz einfach aus
stilisierten Lilienstengeln zusammengesetzt, die in Blüten endigen, deren
die einen eben im Begriffe sind, sich zu öffnen, und die anderen, in brutaler
Weise gebrochen, sich sterbend niedersenken; abgeteilt durch Medaillons,
auf welchen wir verschleierte, weibliche Figuren erblicken, die einen Finger
auf die von stechendem Schmerze zusammengezogenen Lippen pressen. -
Dann als drittes ein Luster und eine Applique aus Kupfer und Krystall für