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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 1)

bisherige Genre in allzu weichen süss- 
lichen Formen und Farben. Josef Böck 
hält tapfer aus als Vorkämpfer moderner 
und modernster Formen und erfreulich ist 
es zu hören, dass es hier wieder zwei 
Damen aus der Kunstgewerbeschule, Juta 
Sika und Therese Trethahn, sind, welche 
dem rührigen Manne zu bedeutenden 
geschäftlichen Erfolgen verhalfen. Prof. 
Hammel hat für Böck ein interessantes 
Dessertservice entworfen, von dem einige 
Muster zu sehen sind, die sehr gut wirken. 
I-Iardtmuth, auch in den verschiedenen 
Interieurs trefflich vertreten, hat einen 
Spät-Louis-seize-Ofen nach Original im 
Schlosse zu Nikolsburg ausgestellt, der 
ganz vorzüglich ist. 
Die Ausstellung von Lobmeyr befrie- 
digt stets alle Kenner und Freunde des 
Schönen. Lobmeyr versteht es, Neues zu 
bringen, das auch immer gut ist. Die 
Kristallgefasse, bei welchen er an mo- 
dernen Formen nach eigenen Modellen 
und Formen sowie solchen der Absol- 
venten der Kunstgewerbeschule Mizzi 
v. Uchatius und Otto Hofner die alte Berg- 
kristalltechnik verwendet, sind Kunstwerke 
von reinster, edelster Art, man muss sie 
nur immer wieder betrachten und sich an 
dem herrlichen brillanten Materiale und Sßhimßrißvo" Rßleläliischmßisßßr 
seiner unübertrefilichen Formung erfreuen. 
Auch die Gefässe mit den weiblichen Gestalten, die ihr Erfinder, Medailleur 
Marschall, „Erlkönigs Töchter" nennt, dann die von Antoinette Krasnik 
montierten Vasen sind reizend. Und ein glücklicher Gedanke war es, nach 
einem in der Schatzkammer befindlichen brillantierten Glase Napoleons 
in unserer empirefreudigen Zeit ein ganzes Service zu schaffen. Auch 
Bakalowits bringt ein historisches Service „Alt-Wien" nach Entwürfen von 
Rudolf Bakalowits in Graz, das sehr ansprechend ist, und gute Blumenvasen 
und Jardinieren von I-Iella Unger. Mit seinen sonstigen Neuheiten hat er 
diesmal aber weniger Glück, wie überhaupt das Drängen des Publikums 
nach Saisonneuheiten gerade beim Glase gefährlich wird; die schwarz-weiss- 
gestreiften Opalgläser von K. Moser machen uns keine Freude und die 
Gefässe in Kristallglas mit dicken farbigen Einlagen, nach Entwürfen von 
J. Sika und R. Holubetz, sind direkt unschön. Meyer's Neffen in Adolf 
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