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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 1)

Spitzenkragen, entworfen von Mathilde Hrdliöka, ausgeführt im k. k. Zentralspitzenkurs 
Tönen gehalten, einen glatten Spiegel zeigt, der dann in prunkvolleren Räumen mit 
Malereien allegorischen Inhaltes bemalt ist, und den Fussboden, für den vorzüglich die 
Parketten, die eine symmetrische Anordnung bevorzugen, in Anwendung kommen; der 
Teppich, vor allem aber der asymmetrische orientalische Teppich muss zurückweichen. 
Wie stark das Verlangen nach Symmetrie war, zeigt auch die Disposition des Ofens, der 
als Einzelstück in die Mitte einer Wand gesetzt werden musste; war die Möglichkeit hiezu 
nicht vorhanden, stellte man zwei Öfen auf, um der Symmetrie gerecht werden zu können. 
In der folgenden Abhandlung über das Mobiliar wird der starke Einfluss des englischen 
Vorempires auf die Entwicklung des deutschen Möbels in den letzten zwanzig Jahren des 
XVIII. Jahrhunderts dargetan. Zuerst zeigt sich dieser EinHuss in der Kleidung, die nach 
englischem Muster vereinfacht wird. Im Jahre 1788 macht die Frauentoilette bereits bei 
den Männerkleidern Anleihen. Elegante Damen tragen ein Redingote (Ridingcoat) mit drei 
Kragen, einen Stock und Schuhe ohne Absätze, die Männer zogen das englische Reitkleid 
an und den Frack. Diese Anglornanie ging dann auch auf das Mobiliar über. Der Verfasser 
zeigt die Entstehung des Stiles, den wir nach dem berühmten Tischler und Möbelzeichner 
„Chippenda1e" nennen, aus den alten englisch-gotischen, den chinesischen und den 
Rokokoformen, an deren Stelle dann im Louis XVI-Stile die klassizistischen treten, er lehrt 
uns Sheraton richtig würdigen und die Richtung des englischen Stiles, der vorzüglich das 
Konstruktive und Praktische im Auge hat und dessen Schönheit aus der Gediegenheit des 
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