Taufbecken, französisch, Mitte des XIV. jahrhundzns, S. E. W.
Die höchste Stufe künstlerischen Schaffens erreichte das französische
Zinngiesserhandwerk unter Francois Briot, welcher mit einer vorzüglichen
Susanna-Schüssel in der S. E. W. vertreten ist. Dieses Exemplar verdient
höheres Interesse. An Stelle des richtigen Mittelstückes, welches bei den
meisten bekannten Exemplaren die Figur der Kraft mit der Überschrift
„Force" zeigt, ist hier eine ad hoc gearbeitete Medaille mit der Reiterfigur
Zinnmedaillon, auf der Rückseite das Lamm Gottes,
XV. Jahrhundert, S. D. F.
des Herzogs Friedrich
Wilhelm I. von Sachsen
aus der Ernestinischen
Linie eingesetzt. Nicht
zum Zwecke der Verviel-
fältigung in Form von
Medaillen, sondern als
selbständiges Schaustück
ist unser Medaillon ent-
standen. Dasselbe einem
bestimmten Künstler zu-
zuschreiben, war uns
nicht möglich, doch be-
steht vielleicht ein Zu-
sammenhang mit dem
Augsburger Medailleur
Friedrich I-Iagenauer,
welcher nach 1531 in
Köln tätig war. Er oder
Hans Kels aus Kauf-
beuren, der treffliche
I-Iolzschnitzer und Meister
des köstlichen Spielbrettes