MAK

Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 2)

86 
ausgeschlossen, ja sogar wahrscheinlich -, so sind wir in der Lage, die 
vorzügliche Arbeit Briots, eine der besten Schöpfungen auf diesem Gebiete 
des Kunsthandwerkes, in die Mitte des Dezenniums zu verlegen. 
Die frühere Erzeugung in Frankreich berücksichtigend, würde also bei 
der Annahme, dass das Exemplar durch seine besondere Schärfe einem 
frühen Guss angehört, das jahr 1585 als Entstehungsjahr dieser Schüssel 
resultieren. 
IE Bildhauerei gibt in klareren Ausdrücken als irgend 
eine andere Kunstform die Empiindungsfähig- 
keit des Künstlers wieder, und so wie die Indivi- 
dualität das natürliche und sichtbare Zeichen 
des Temperamentes ist, so wird die geistige 
Höhe des Bildhauers in der Verfolgung des 
Ideales seines Berufes durch sein Werk klar 
festgestellt. 
Dramatische Kraft ist eine ausserordent- 
lich seltene Gabe und man findet viel häufiger 
andere Eigenschaften vorherrschend, wie zum 
Beispiel ein feines Gefühl für Wohlklang oder für reine, anmutige Linien- 
führung im Widerhall klassischer Formen und Stellungen, wo des Künstlers 
Gedanke anscheinend nicht über die Darstellung der rein körperlichen 
Schönheit seines Gegenstandes hinwegreicht. Derartige Werke lassen den 
Beschauer unberührt; er mag bewun- 
dern, was daran zu bewundern ist, 
dann aber wendet er sich davon ab 
und denkt nicht mehr daran. Viel- 
leicht beschreibt diese Stimmung am 
besten jene des grossen Publikums 
angesichts von Kundgebungen einer 
Kunst, welche es nur ungefähr ver- 
steht, sonst hätte Rodin wohl die 
Menge begeistert, anstatt dass - wie 
es der Fall ist - sein Genie nur von 
einer verhältnismässig sehr geringen 
Minderzahl ernster Denker und Tat- 
kräftiger anerkannt wird. 
Während die erhabenen und 
abstrakten Ideen schöpferischen 
ETDSICS m11" auf Wenige EifldfllCk Klostersalzfass, ältere Kopie, s. n. F. 
 

	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.