MAK

Full text: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 2)

machen, sind anderseits Schön- 
heit und Mitgefühl im Geiste der 
Meisten so enge miteinander 
verbunden, dass sie die beiden 
nicht von einander trennen 
können. Dies ist wahrscheinlich 
die Hauptursache, weswegen die 
Kindheit mit ihrer frischen An- 
mut und Einfachheit der Form 
jenes Werk der Natur ist, dessen 
Schönheit am häufigsten und 
bereitwilligsten verstanden wird. 
Es bedarf absolut keiner Geistes- 
anstrengung und keiner Kunst- 
erziehung, sondern einfach jener 
Sympathie für alles, was lieblich 
und hülflos und rührend ist, 
welche in jedem Menschen- 
hetzen verborgen ist. 
Es gibt jedoch äusserst 
wenige modemeKünstler, welche 
diese so zarte und ätherische Auf- 
gabe anders als in jenem streng 
prosaischen Geiste aufgefasst 
haben, der in jedem Kinde das 
Bild einer wohlgenährten, kör- 
 
Kleiner Hausaltar, Sommefund, S. D. F. 
perlichen Zufriedenheit und der gesunden, animalischen Daseinsfreude sieht. 
In Miss Ellen Ropes Werke findet man die eigentümlichen Eigenschaften 
zarter Feinheit, welche es ihr ermöglichen, das zu vergeistigen was wirklich 
geistig ist, und mit wundervoller Genauigkeit die beiden Elemente darzu- 
stellen, aus welchen das Wesen des Kindes besteht. Daher kommt es denn 
auch, dass Miss Ropes Kinder bei aller engelgleichen Unschuld und Rein- 
heit vollkommen natürliche, irdische Wesen sind, voll Lustbarkeit und 
Ausgelassenheit. Die Modellierung dieser entzückenden kleinen Persönchen, 
mit welchen ihr Name im Geiste der englischen Kunstfreunde unauflösbar 
verknüpft ist, ist ausserordentlich fein, und die Stellungen, welche sie wählt, 
„Seejagd" oxydiertes Silber, von Miss Rope 

	        
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