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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 2)

Gips-paneel von Miss Rope: "Anbetung des Christuskindes" (Mittelstück) 
zu schliessen, sind es Wasser und Licht unter den Elementen der Natur, die 
sie am meisten anziehen. Sehr häufig gibt sie ihren Reliefs als Hintergrund 
einen langgestreckten Horizont von See und Himmel, mit den Strahlen der 
auf- oder niedergehenden Sonne, welche auf die Oberfläche des Wassers 
fallen. Im Sonnenaufgang und Untergang und im Wechsel der Ebbe und 
Flut des Meeres sieht sie ein Symbol des menschlichen Lebens mit seinem 
ewigen Wechsel von Ebbe und Flut. In einer von ihr in der Kathedrale zu 
Salisbury ausgeführten Gedenktafel sieht man die Gestalt eines am Meeres- 
ufer sitzenden Engels, dessen Antlitz der aufgehenden Sonne zugewandt ist - 
ein poetisches Wahrzeichen der Hoffnung, welche den Tod eines so grossen 
Teiles seiner Schrecken beraubt. 
Miss Ropes besondere Begabung liegt jedoch nicht in der Behandlung 
allegorischen Stoffes, sondern zeigt sich im günstigsten Lichte, wenn sie sich 
mit einem religiösen Stoffe beschäftigt. In derartigen Werken gibt sie jener 
Gefühlstiefe Ausdruck, welche ihrem Schaffen die Glanzlichter wahrer Schön- 
heit aufsetzt. 
Wie es bei ihr nur ganz natürlich ist, wählt sie hier am häufigsten als 
Gegenstand die Anbetung des Christuskindes durch andere Kinder und bei 
solcher Stoffwahl kommt ihr jene Ernpiindungsfähigkeit zu statten, welche 
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