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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 2)

um so leichter als 
Kontrebande behan- 
deln konnten. 
Seit Jahren kenne 
ich diese Passbriefe 
und seit Jahren habe 
ich mich bemüht, in 
öffentlichen und pri- 
vaten Sammlungen, 
bei Kunsthändlern und 
auf Auktionen Wiener 
Porzellan mit dem 
„H"-Zeichen zu l'in- 
den. Es gelang mir 
nicht und ich kam zur 
Überzeugung, dass 
diese Zeichen über der 
Glasur aufgemalt 
waren,durchWaschen 
und Putzen entfernt 
worden sein müssen. 
Vor zwei Jahren 
aber fand ich bei einem 
Antiquitätenhändler die hier abgebildete, mit Jagdszenen in Gold deko- 
rierte Tasse, deren Ober- und Untertasse wenn auch nicht die gleiche, 
doch eine verwandte Marke ü, das ist F. A. C., trug. Diese Marke 
ist, wie vorausgesetzt wurde, über der Glasur mit bräunlich-gelber 
Farbe aufgemalt. Die Tasse stammt aus der Sammlung Edward Habich 
in Cassel, trug im Versteigerungskatalog der Sammlung Nummer 657 
und wurde dort als Alt-Meissen angesehen und verkauft. Ein Jahr 
darauf fand ich bei einem Händler eine mit demselben Spitzenmuster in 
gleicher Art, doch mit Chinoiserien dekorierte Tasse derselben Form, die 
anscheinend keine Marke trug, aber sicher derselben Fabrik entstammte. 
Diese Tasse sollte mir eine grosse Überraschung bereiten. Der Unterboden 
war mit einem Händlervermerk in Tusche bezeichnet. Kürzlich wurde ich 
aufgefordert, zur Porzellanausstellung des Österreichischen Museums die 
bei mir ausgewählten Stücke bereitzuhalten, ich beschloss den wertlosen 
Tuschevermerk der Unterseite mit Seifenwasser abzubürsten. Zu meiner 
nicht geringen Überraschung kam unter der Tusche die Wiener Marke der 
Passbriefe wenn auch sehr verblasst zum Vorscheine, sie war vom Händler 
mit Tusche zugedeckt gewesen. An anderer Stelle der Unterseite entdeckte 
Herr Regierungsrat Franz Ritter die ebenfalls stark abgewaschenen, doch 
immerhin noch erkennbaren Buchstaben F. A. und Spuren eines dritten 
 
Untertasse mit Jagdszenen in Goldmalerei 
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