um so leichter als
Kontrebande behan-
deln konnten.
Seit Jahren kenne
ich diese Passbriefe
und seit Jahren habe
ich mich bemüht, in
öffentlichen und pri-
vaten Sammlungen,
bei Kunsthändlern und
auf Auktionen Wiener
Porzellan mit dem
„H"-Zeichen zu l'in-
den. Es gelang mir
nicht und ich kam zur
Überzeugung, dass
diese Zeichen über der
Glasur aufgemalt
waren,durchWaschen
und Putzen entfernt
worden sein müssen.
Vor zwei Jahren
aber fand ich bei einem
Antiquitätenhändler die hier abgebildete, mit Jagdszenen in Gold deko-
rierte Tasse, deren Ober- und Untertasse wenn auch nicht die gleiche,
doch eine verwandte Marke ü, das ist F. A. C., trug. Diese Marke
ist, wie vorausgesetzt wurde, über der Glasur mit bräunlich-gelber
Farbe aufgemalt. Die Tasse stammt aus der Sammlung Edward Habich
in Cassel, trug im Versteigerungskatalog der Sammlung Nummer 657
und wurde dort als Alt-Meissen angesehen und verkauft. Ein Jahr
darauf fand ich bei einem Händler eine mit demselben Spitzenmuster in
gleicher Art, doch mit Chinoiserien dekorierte Tasse derselben Form, die
anscheinend keine Marke trug, aber sicher derselben Fabrik entstammte.
Diese Tasse sollte mir eine grosse Überraschung bereiten. Der Unterboden
war mit einem Händlervermerk in Tusche bezeichnet. Kürzlich wurde ich
aufgefordert, zur Porzellanausstellung des Österreichischen Museums die
bei mir ausgewählten Stücke bereitzuhalten, ich beschloss den wertlosen
Tuschevermerk der Unterseite mit Seifenwasser abzubürsten. Zu meiner
nicht geringen Überraschung kam unter der Tusche die Wiener Marke der
Passbriefe wenn auch sehr verblasst zum Vorscheine, sie war vom Händler
mit Tusche zugedeckt gewesen. An anderer Stelle der Unterseite entdeckte
Herr Regierungsrat Franz Ritter die ebenfalls stark abgewaschenen, doch
immerhin noch erkennbaren Buchstaben F. A. und Spuren eines dritten
Untertasse mit Jagdszenen in Goldmalerei
m