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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 2)

Helene Freiin v. Beck, Emilie Freiin v. Buschmann, Charlotte Freiin von 
Königswarter, Frau Betty v. Klinkosch, Hofrätin Fesch, Frau Anna von 
Froschauer, Frau Oberbaurat Baumann, Frau Dr. Maresch, Frau Lida 
Minkus, Frau Rosa Mayer v. Gunthof, Frau Jenny Mauthner, Frau Fred 
Duncan, Frau Berta v. Leon, Frau Ida v. Scala, Frau Anna Peez, Frau 
Mathilde von Czyzek-Smidaich, Frau Therese Matsch, Frau Alice v. Seybel, 
Frau v. Lang-Littrow, Frau Luise jank-Keil, Frau Griez v. Ronse, Fräulein 
Mimi Benedict, Fräulein Irene v. Halzl, Frau Hilde Mühlbacher, Sekretärin 
des Vereins und andere. 
Der Direktor des Österreichischen Museums, Hofrat A. v. Scala, begrüsste 
die Erschienenen und dankte der Frau Erzherzogin für das Interesse, 
welches sie den Bestrebungen des Vereines widmet. 
Hierauf hielt Ihre kaiserl. u. königl. Hoheit folgende Ansprache an die 
Versammlung : 
„Von Seiner Majestät allergnädigst hiezu ermächtigt, habe ich, 
und zwar mit grosser Freude, das Protektorat über den Verein zur 
Hebung der Spitzenindustrie in Österreich übernommen. Wir haben 
uns hier zu einem eminent patriotischen Werke zusammengefunden, 
welches zugleich künstlerische und humanitäre Ziele verfolgt. Das 
Schwergewicht derAktion liegt in diesem Falle bei uns Frauen. Darum 
richtet sich mein Appell in erster Linie an Sie, geehrte Damen: Lassen 
Sie uns der heimischen Spitze zur vollen Geltung und damit Tausenden 
von Frauen zu einem menschenwürdigen Dasein verhelfen." 
Nach den Worten der Frau Erzherzogin erstattete Hofrat v. Scala das 
nachfolgende Referat: 
Es hat der letzten Pariser Ausstellung bedurft, um uns Österreichern 
die österreichische Spitze wieder näher zu bringen. Dort, im Lande der 
Spitze par excellence, mit dem belgischen und italienischen Produkte in 
allernächster Nachbarschaft - dort wurde unsere heimische Spitze als der 
Clou der Abteilung des österreichischen Kunstgewerbes bezeichnet. Museen 
wetteiferten damals mit schönen Frauen, um sich das eine oder das andere 
Stück des duftigen Gewebes zu sichern, das - in Österreich ausgeführt - 
sich kühn an die Seite der besten Schöpfungen Frankreichs und Belgiens 
stellen konnte und mit Preisen bezahlt wurde, die die armen Frauen im Erz- 
gebirge zum Ausblick in eine frohe Zukunft verleiteten. 
Seither ist es wieder ruhiger geworden in unseren Spitzenlanden - nicht 
dass es an Arbeit fehlte - aber die emsigen Hände unserer Arbeiterinnen 
dienen wieder mehr der Herstellung billiger Produkte - was weniger 
Geschick bedingt, häufig aber recht wenig Lohn einbringt. 
Seit den Zeiten der Kaiserin Maria Theresia, die in Prag 1767 eine 
grosse Spitzenschule gründete, hat die Regierung dieser Hausindustrie ein 
wohlwollendes, sorgsames Augenmerk zugewendet.
	        
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