unersettiger Frass, dass du nicht Un-
gunst erlangest."
Zur Ausschmückung von Torten-
platten wählten die Zinngiesser Gra-
vierungen, wie wir dies an zwei Exem-
plaren, bei denen Blätter deutscher
Kleinmeister als Vorlage gedient
haben, in der S. D. F. sehen können.
Die Renaissance bringt aus dem
farbenempfanglichen Süden mit ihrer
Formenwelt auch die Vorliebe für die
Farbe über die Alpen in deutsche
Länder, so dass wir, obzwar selten,
bunte, das heisst mit kaltem Email
bemalte Zinngeräte antreffen.
In diese Klasse gehört ein kleiner
Teller mit der Auferstehung Christi
im Fond, den Standtiguren der Engel
mit den verschiedenen Leidenswerk-
zeugen am Rande, sowie eine Pulver-
Hasche mit beiderseitigem Porträt-
medaillon in der S. D. F. Letztere,
bei welcher wir auch eine Form der
Schenkkrug, westdeutsch, Beginn des
XVI. Jahrhunderts, S. E. W.
Italiener benützt sehen, gehört der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts an;
doch ist die Nürnberger Provenienz zweifelhaft. Der grosse Wasserbehälter
Adlerteller Enderleins, gegossen von Lorenz Lang,
um 1590, S. D. F.
der S. E.W. in Gestalt einer Burg
mit Rundtürmen und steilem
Dach ist jedenfalls ein durch seine
Grösse und Komposition hervor-
ragendes Stück. Vielleicht steht
damit auch das Fehlen jeglicher
Marke im Zusammenhang, so
dass die Vermutung naheliegt,
dass wir ein Meisterstück vor
uns haben. Da solche Arbeiten
unter Aufsicht der geschworenen
Meister angefertigt und in der
Regel für die Zunftlade H also
nicht für den Export -_ bestimmt
waren, bedurften sie wohl kaum
einer Marke, umsomehr als das
Recht zur Führung einer solchen
von dem Gelingen des Meister-
stückes abhängig gemacht wurde.