IXÖ
Stockholm, Skansen, Stube aus Bollnäs
Aufgehängte Leinentücher zeigen an ihren Säumen schöne Durchbruch-
und Knüpfarbeiten, in denen noch heute die nordischen Bäuerinnen ungemein
geübt sind.
Eine grössere typische I-Iausanlage ist durch die Stuben von Kyrkhult im
nordwestlichen Bleckingen vorgeführt. Hier fällt die Dreiteilung des Bau-
körpers auf. Die Mitte wird von dem I-Iauptraum eingenommen, einer
sogenannten „Firstbalkenstube" oder Sparrenstube (bälastuga), die zwischen
zwei „HerbergshäuseW mit je einem Oberstock eingebaut ist. Dieses eben-
erdige Mittelhaus ist besonders sorgfältig aufgeführt, hat keine Zwischen-
decke, so dass im Innern die schrägen Dachflächen sichtbar sind, die auf
den Wänden und drei schweren Balken (Pfetten) aufruhen. Über den Pfosten
der Dachschalung liegt Birkenrinde und dann darüber Graserde. Beleuchtet
ist der Raum vorwiegend durch ein in die Dachüäche eingeschnittenes
Oberlichtfenster, das früher auch dem Rauchabzug diente und mit einer
dünnen Darmhaut abgeschlossen werden konnte; ausserdem auch durch
niedrige Seitenfenster in Tischhöhe. Freistehende Möbel gibt es hier
ungemein wenige, dafür umlaufende Bänke, die auch als Schlafgelegen-
heiten dienen. An einer Giebelseite der Tisch für den Eigentümer, in einer
Ecke die grosse Feuerstelle. In der Nähe ein Tisch für das Gesinde. Ein
Schrank für Silbergerät und andere Kostbarkeiten ist oft selbst ein Schmuck-
stück. Die Betten sind auch hier eingebaut. Auf Brettern und Regalen stehen