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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 3 und 4)

Friedrich Christian angefertigt 
hatte, wurde ihm nicht abge- 
nommen, so dass die Modelle im 
Keller allmählich zugrunde gingen. 
Im November 1762 bestellte Fried- 
rich der Grosse einen Aufsatz mit 
dem Urteil des Paris in der Mitte 
und acht mythologischen Liebes- 
paaren, und mehrfach wird ihm 
ein „Parnass" geliefert. In dem 
Warenverzeichnis von Gottlieb 
Börner, dem Inhaber des Dres- 
dener Warenlagers, aus dem Jahre 
177g waren verschiedene Pyra- 
miden mit Allegorien, ein weisser 
Tempel mit Figuren, zur Verherr- 
lichung einesHerrschers bestimmt, 
ein bunt bemalter Tempel, sowie 
ein aus 123 Stück bestehender 
Ehrentempel erwähnt, dessen An- 
sichten und Grundriss drei noch 
erhaltene, bei Sponsel a. a. O. 
Seite 215 - 217 abgebildete Stiche 
 
Architektuneil, Meissen um x74o (Sammlung des Herrn 
Dr. von Dallwitz, Berlin, zirka E, der Grösse des darstellen- 
Originals) Auch der grösste Teil der 
Berliner Porzellantiguren scheint 
ursprünglich für Tafelaufsätze bestimmt gewesen zu sein. Die besten 
Leistungen der Berliner Manufaktur auf dem Gebiete der Plastik überhaupt 
war der Dessertaufsatz, den Friedrich der Grosse 1772 nach eigenen Angaben 
für Katharina II. herstellen liess. Er hat sich noch im Winterpalast zu 
St. Petersburg erhalten, die Berliner 
Manufaktur hat aus den alten Formen 
neue Wiederholungen angefertigt. In der 
Mitte sitzt die Kaiserin in Biskuit unter 
einem Baldachin, den Thron umgeben 
allegorische Figuren, die Tugenden der 
Kaiserin versinnbildend, darunter die 
Themis mit dem von ihr eingeführten 
neuen Gesetzbuche. Rings um den Thron 
herum knien und stehen huldigende 
Untertanen und Stellvertreter der ver- " 
schiedenen zum russischen Reiche ge- ' 
hörigen NationexL Trophäen mit an_ Balustrade, Wien, Mine XVIII. jahrhunderx 
__ _ _ (Sammlung der königl. Porzellanmanufaktur 
geketteten Turken weisen auf die Bemn) 

	        
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