das die Festlichkeit
schildert, die der kaiser-
liche Gesandte Baron
von Reischach zur Feier
der Krönung Franz I.
am xg. Januar 1746
im Haag veranstaltete,
die Dessertaufsätze in
perspektivischer Dar-
stellung vorgeführt.
Das Fest begann um
7 Uhr abends mit
einem Balle, der gegen
IoUhr durch ein grosses
Feuerwerk unter-
brochen wurde. Dann
folgte einSouper,dessen
Dessert auf vier Tafeln
serviert wurde. Die Auf-
sätze waren gebildet aus
einer breiten Bahn aus
Spiegelglas, die von
silbernen Adlerkrallen
getragen wurden. Jede
Tafel stellte eine Art von
Park dar mit Alleen,
Laubgängen, Hecken, Chinesenhaus, Frankenthal um 1770, Sammlung der Frau Mathilde
Gittern, Statuen, Vasen Swmne" Bern"
und tempelartigen Auf-
bauten in der Mitte, unter denen allegoxische Figuren thronten, eine jede
umgeben von einem Löwen und einem Einhorn, den Wappentieren Hollands
und Englands, zur Veranschaulichung der Unterstützung, die Österreich an
diesen beiden Staaten im Erbfolgekrieg erfahren. Im Tempel der ersten Tafel
sass die „Stärke", die Mitte der zweiten nahm die „Würde" ein und auf
der dritten herrschte das „Waffenbündnis". Auf den Säulen der Halle,
in der sie sitzt, halten sieben Ruhmesgöttinnen einen Kurfürstenhut
empor, auf die einmütige Wahl des Kaisers durch die Kurfürsten bezug-
nehmend. Ein noch reicherer Aufbau schmückte die vierte Tafel. Der
„Tugend", die umgeben von der „Hoffnung", dem „Glauben", der „Stärke"
und „Gerechtigkeit" in einer offenen Säulenhalle sitzt, bringt die „Zeit"
vom Himmel herab die Kaiserkrone. Vor ihr fährt der Ruhm auf einem
mit zwei Hirschen bespannten Wagen. Auch hier war der ganze Grund mit
Früchten und Zuckerwerk aller Art belegt, von Porzellan scheint kein
Gebrauch gemacht zu sein.