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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 3 und 4)

das die Festlichkeit 
schildert, die der kaiser- 
liche Gesandte Baron 
von Reischach zur Feier 
der Krönung Franz I. 
am xg. Januar 1746 
im Haag veranstaltete, 
die Dessertaufsätze in 
perspektivischer Dar- 
stellung vorgeführt. 
Das Fest begann um 
7 Uhr abends mit 
einem Balle, der gegen 
IoUhr durch ein grosses 
Feuerwerk unter- 
brochen wurde. Dann 
folgte einSouper,dessen 
Dessert auf vier Tafeln 
serviert wurde. Die Auf- 
sätze waren gebildet aus 
einer breiten Bahn aus 
Spiegelglas, die von 
silbernen Adlerkrallen 
getragen wurden. Jede 
Tafel stellte eine Art von 
Park dar mit Alleen, 
Laubgängen, Hecken, Chinesenhaus, Frankenthal um 1770, Sammlung der Frau Mathilde 
Gittern, Statuen, Vasen Swmne" Bern" 
und tempelartigen Auf- 
bauten in der Mitte, unter denen allegoxische Figuren thronten, eine jede 
umgeben von einem Löwen und einem Einhorn, den Wappentieren Hollands 
und Englands, zur Veranschaulichung der Unterstützung, die Österreich an 
diesen beiden Staaten im Erbfolgekrieg erfahren. Im Tempel der ersten Tafel 
sass die „Stärke", die Mitte der zweiten nahm die „Würde" ein und auf 
der dritten herrschte das „Waffenbündnis". Auf den Säulen der Halle, 
in der sie sitzt, halten sieben Ruhmesgöttinnen einen Kurfürstenhut 
empor, auf die einmütige Wahl des Kaisers durch die Kurfürsten bezug- 
nehmend. Ein noch reicherer Aufbau schmückte die vierte Tafel. Der 
„Tugend", die umgeben von der „Hoffnung", dem „Glauben", der „Stärke" 
und „Gerechtigkeit" in einer offenen Säulenhalle sitzt, bringt die „Zeit" 
vom Himmel herab die Kaiserkrone. Vor ihr fährt der Ruhm auf einem 
mit zwei Hirschen bespannten Wagen. Auch hier war der ganze Grund mit 
Früchten und Zuckerwerk aller Art belegt, von Porzellan scheint kein 
Gebrauch gemacht zu sein.
	        
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