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liehen Form für immer
dahinstirbt. Wie diese
Gestalten zur Veran-
schaulichung bestimm-
ter Ideen verwandt
wurden, zeigen genug-
sam die erwähnten Bei-
spiele. Ihre Bedeutung
im einzelnen Falle fest-
zustellen, ist oft sehr
schwierig. Es bedarf
dazu eingehenden Stu-
diums der eigentüm-
lichen Vorstellungen,
die jene Zeit mit
jenen mythologischen
Gestalten verband. Be-
zeichnend für den Wert,
den man diesem Ge-
dankenkreise beimass,
ist der Umstand, dass
Kändler in Meissen
„täglichen Unterricht
zur Erklärung der
schwereren mythologi-
schen Dichter" bei dem
Magistel" Christian GrundrisseinerFesttafelbei derHochzeitKarlsIILvon Sizilien, Dresden 1138
Friedrich Weise nahm.
der in der Meissener Fürstenschule von 1735-1770 unterrichtete.
Diese Verwendung der Porzellanfiguren als Tafelschmuck war vielleicht
auch für ihre Grösse bestimmend. Während Kändler in seinen für das
japanische Palais geschaffenen plastischen Arbeiten den Tieren, Aposteln
u. s. w. einen sehr grossen Masstab gewählt hatte, fand er schon bei den
ßwul-Rf .1. aywzfw4bw.
Grundriss einer Fesnafel bei der Hochzeit Karls III. von Sizilien. Dresden 1738