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Stockholm. Skansen. Mora- und Orsa-Stuben (Dalekarlien)
ausreichend berücksichtigt erscheint. Besonders häufig aber Findet man
Sammlungen, welche der Volkskunde gewidmet sind. Ihr Beginn reicht
weiter zurück als ähnliche Bestrebungen bei uns, ihre Durchbildung ist
sehr weit vorgeschritten und ihre Anlage wie ihr Wachstum sind zum
grössten Teile privater Sammeltätigkeit zu verdanken, trotzdem sie öffent-
lichen Charakter tragen.
Immer mehr bricht sich die Erkenntnis Bahn, dass nicht in der Nach-
bildung der glänzendsten Leistungen fremder Völker und vergangener Zeiten
das Heil einer neuen Kunstentwicklung gefunden werden kann, sondern im
Aufnehmen lebenskräftiger und noch nicht abgeschlossener Traditionen, die
an's naheliegenden Quellen stammen. Und da bieten gerade die in der
Heimat gesammelten und dem Leben der kräftigen und konservativen
Bauernbevölkerung entnommenen Arbeiten besonders viel wichtige
Anknüpfungspunkte; die Sammlungen für Volkskunde stehen heute als ver-
mittelnde Bindeglieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart da. Wenn
auch vielleicht ursprünglich die Absicht der Sammler auf ein mehr ethno-
graphisches Ziel gerichtet war, wenn ihnen auch die Volkskunde als
Führerin diente, so bieten die reichen und vielseitigen Resultate ihrer Tätig-
keit doch ein noch höher gehendes Interesse, sie wurden zu anregenden
Bildern der nordischen Volkskunst. Sie vermitteln die Kenntnis der ver-
schiedenartigsten Einrichtungen des Hauswesens einfachster Art, in denen