hundert) erwähnt. Von den drei
alten Schränken ist besonders
ein reichgeschnitztes I-Ienri II.-
Kabinett aus Nussholz her-
vorzuheben, ebenso ein grosser
niederrheinischer Aufsatz-
schrank des XVII. Jahrhun-
derts, der mit Reliefs aus der
Geschichte Davids geschmückt
ist. Unter den keramischen
Erzeugnissen, die durch das
Legat Goldschmidt in die kunst-
historischen Sammlungen ge-
langten, befinden sich nebst
einer spanisch-maurischen
Schüssel mit Kupferlustre und
fünf italienischen Apotheker-
gefässen desXVIJahrhunderts
mehrere rheinische Steinzeug-
krüge des XVI. und XVILJahr-
hunderts aus den Fabriken von
Frechen, Siegburg, Grenz-
hausen, Raeren, Kreussen und
Nassau, zum Teil datiert oder
mit Meisterzeichen versehen.
Die Plakettensammlung erhielt
endlich ein gutes Exemplar der
bekannten Bleiplakette des
Antonio Abbondio „Toilette
der Venus".
Durch eine Widmung von Baron Nathaniel Rothschild gelangten zwei deutsche
Elfenbeinstatuetten des XVII. jahrhunderts in die Sammlung, beide Kaiser Ferdinand III.
auf reichgeschnitztem Thron darstellend, jedoch einmal jugendlich, das andere Mal im
Alter von etwa 50 Jahren. Ferner zwei Gruppen aus Buchsholz von einem österreichischen
Holzschnitzer des XVIII. Jahrhunderts, nach Stichen des J. E. Ridinger angefertigt. Von
der einen, die Kaiserin Maria Theresia zu Pferd, von einem Pagen begleitet, darstellend,
wurde ein im grossen und ganzen übereinstimmendes Exemplar (jedoch ohne Pagen)
schon früher (1901) für die kunsthistorischen Sammlungen erworben. Das Pendant stellt
den jugendlichen Erzherzog Josef zu Pferd, von einem I-Iaiduken begleitet, dar.
Die WAFFENSAMMLUNG des Allerhöchsten Kaiserhauses erhielt durch den Ankauf
eines Fundes aus Vid bei Metkovits in Dalmatien einen besonders in archäologischer
Hinsicht hervorragenden Zuwachs.
Der Fund besteht aus zwei Spangenhelmen, einem haubenförmigen Eisenhelm, zwei
Wangenklappen, drei Speereisen, einem kleinen Rest eines Kettenhemdes, einem Feuer-
steinschlageisen und einer römischen Fibel aus dem II. Jahrhundert. Die Spangenhelme
sind, abgesehen von ihrer grossen Seltenheit - es gibt nur sechs Exemplare ausser den
zwei erwähnten - deshalb von eminenter Bedeutung, weil sie zu den ältesten Heimen
des frühen christlichen Mittelalters gehören. Ihr Stimreifdekor - Weinranke und Tier-
kreisbilder - zeigt noch stark antiken Einfluss; der Spangendekor des einen Heimes, der
mit Silberplatten belegt ist, weist Motive der altchristlichen Kunst auf. Sie gehören dem
VI. bis VII. Jahrhundert an und dürften von germanischen Söldnerfihrern, die in Diensten
des byzantinischen Hofes gestanden sind, getragen worden sein. Im übrigen muss auf die
Eduard Ender, gemalt von johnn Ender (Hofmuseum in Wien)