MAK

Full text: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 5)

Formate der Kaffee-, 
Tee- und Schoko- 
ladekannen respek- 
tive Tassen, letztere 
mit einem und zwei 
oder ohne Henkel, 
Einsatzgittern in der 
Untertasse und den 
Riefelungen. Gerade 
die Versuchstasse 
von 1719 ist zum 
Beispiel eine Kopie 
nach Meissen. Auf 
Meissen weisen 
auch die Reliefzie- 
raten,rnit denenman 
dort in den Zehner- 
jahren gerne die Ge- 
fässe plastisch be- 
legte. InWien waren 
es grosse Akanthus- 
blätter, wie in 
Nr. I2, dann an dem 
Warmwassergefäss 
des Herrn Karl 
Mayer (Nr. 12g) und 
an der Haschen- 
förmigen Vase 
(NL 158); ausserdem Wandleuchter aus dem Besitz des Österr. Museums (Katalog Nr, xo) 
stilisierte Lilien 
(Nrn. 140 und 158), Chrysanthemenblüten mit und ohne Vögeln (Nrn. t5, 
43, 152) und endlich Traubenranken (Nr. x20)? Zwischen 1735 und 1740 
belegte man die für Wien charakteristischen Tabak- oder Teebüchsen mit 
plastischen weissen Porträtmedaillons von Damen im Zeitkostüm, was hin- 
überleitet zu dem in Abbildung dem Katalog beigegebenen Doppelporträt 
der Kaiserin Maria Theresia und ihres Gemahls. 
Diese Büchsen waren sehr beliebt in Wien, wir finden sie mit ver- 
schiedenartigem Riegelverschluss auf quadratischem (Nr. 141, abgebildet von 
Pazaurek a. a. 0., S. 88) und mehrseitigem, zum Teil eingeschnürtem Grund- 
riss. Sie gehen auf ostasiatische Vorbilder zurück. Europäisch aber sind die 
Fasskrüge ohne oder mit montiertem Deckel, auf dem eine grotteske Figur 
sitzt (wie Nr. 145), oder mit flott modellierten Figuren als Henkel, wie das 
' In Meissen wird t 720 „eine weisse Zuckerdose, mitWeinlaub belegt" erwähnt. Berlin, Meissener Porzellan 
S. x70, Anmerkung 88, vgl. ferner ebenda Tafel lV, Abbildung 4. 
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