Porzellan beschäftigt
habe, in der Hand ge-
habt habe, kein ein-
ziges Stück mit dieser
Signaturuntergekom-
men. Dies haben mir
auch Kollegen und
Sammler bestätigt.
Die Kaffeetassen mit
Jagdszenen und Chi-
noiserien, welche
Herr Dr. Modern als
Beweisstücke aniiihrt
und abbildet, sind ab-
solut nicht als solche
zu verwenden.Sowohl
Dr. Ernst Zimmer-
mann vom Dresdener
Johanneum als ich
mussten diese Stücke
sofort als Meissener
Porzellan aus der
ersten Hälfte der
Zwanzigerjahre des
XVIII. jahrhunderts
erklären. Der ganze
Dekor und die Masse
weisen sie dahin.
Sie gehören zu
einer grossen Gruppe
von ähnlichen Meis-
sener Porzellanen, die
alle möglichen Buchstaben, Ligaturen und Zahlen aufgemalt tragen. Sie
Liebespaar mit Putte in Laube (Katalog Nr. 848)
bezeichnet" mit dem Passbriefe „mit dem Zeichen bemerket", we1ch' letztere Tenninologies Sorgenthal (2 do.)
wörtlich beibehält. Richtig ist, dass die auf Seite 97 reproduzierte Marke der Kaffeetasse mit jagdszenen von den
Beamten unmöglich als identisch mit der Passmarke erkannt werden konnte. Sie stammt eben aus einer früheren
oder späteren Zeit. Die Passbriefe dieser Zeit mussten diese zweite Marke faksimilieren. Leider sind diese, noch
in den Protokollen des Reichskarnmerarchivs erwähnten Passbriefe skartiert worden, so dass ein Urkunden-
beweis hieiür vorläufig nicht zu erbringen ist. Was aber die stilistische Seite der Frage betrifft, sei nur erwähnt,
dass noch bis zum Jahre 1771 der schon in den Fünfzigerjahren erwähnte Maler der Fabrik Christian Kremser
sich ausschliesslicb rnit "indianischer Arbeit" befasste. -
Zu den Bemerkungen des Herrn Dr. Modern habe ich hinzuzufügen: Ich bleibe dabei, dass die in Frage
stehenden Zeichen Passmarken sind, die dem gewöhnlichen Zeichen, dern Bindenschilde, beigefügt wurden,
damit die Besitzer der Passbriefe dieselben zoll- und mautfrei einführen konnten. Es sind Marken ad hoc. Darin
liegt ja der Vorteil für den Händler, der den Passbrief bekam, dass gerade er, im Gegensatz zu Konkurrenten,
die Wiener Porzellaine, „so mit dem Zeichen" etc. vermerkt sind, ohne Abgabe einführen darf. Ich finde,
dass die Sache ganz klar liegt. DasWiener Porzellan (das heisst das seit 14 Jahren den Zoll- und Mautwächtern