und monumental. Ich bezweifle,
ob der Gesamteindruck je wieder
so grossartig und überwältigend
schön sein wird, wenn dieWände
mit Marmor und Mosaik ver-
kleidet sind, als damals, wo nichts
zu sehen war als jene Massen
von Ziegeln und Mörtel und
Zement.
„Alle bildende Kunst besteht
in der Manipulation eines Stoffes,
in der mehr oder weniger genauen
Verfolgung der Naturerschei-
nung, je nach dem geringeren
oder grösseren Grade des dem
Stoffe innewohnenden unabhän-
gigen Charakters. Gerade in der
Ausserachtlassung dieses Faktors
des Stoffes in der Kunst liegt es,
dass die Philosophen so weit
vom richtigen Wege abirren,
wenn sie sich mit dem Kapitel
der Aesthetik befassen. Sie
Unbemalte Figur einer vornehmen Dame Sprechen vom "Sujetu, Sie
(Katalog m. sss) sprechen von der „Natur", - und
dabei ist doch stets der Stoff die
Tastatur der Künste. Die archaistische Statue und die Laokoongruppe sind
die beiden entgegengesetzten Pole: die eine ist noch zu sehr ein blosser
Marmorblock und die andere ist zu weit geführt und ist einem Marmorblock
zu unähnlich. Die äussersten Extreme sind in den Portraits eines Wachs-
iigurenkabinettes und in den Muschel- und Meergrasarbeiten der Südsee-
Insulaner zu linden." Dieses Paradox ist dem „Gliedermann" des Kunst-
blattes „The Studio" in den Mund gelegt. Es ist nur eine Variante des
Mottos der Art Workers Guild: „To use material aright" (den Stoff richtig
verwenden).
In der Architektur - sei es Aussen- oder Innenarchitektur - ist es von
erster und grösster, ja beinahe von einziger Wichtigkeit, dass man im stande
sei, den Stoff richtig zu verwenden. Sei dieser Stoff Ziegel, Stein, Holz oder
Schiefer, Mörtel, HolzverkleidungWebestoff oder Papier, er muss so gewählt,
plaziert und gehandhabt werden, dass die Behandlung gerade diesem beson-
deren Stoffe entspricht und keinem andern. Nicht etwa, dass Mörtel so aus-
sieht, als ob er Stein wäre, oder Papier, als ob es einem Gobelin ähneln wollte.
Um das Jahr 1850 scheint die Architektur in England auf das Niveau
tiefster Ebbe gesunken zu sein. Die Aussenwände wurden mit dem