MAK

Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 5)

auf den Zweck dieser der Gewerbeförderung 
dienenden Ausstellung hingewiesen werden. 
Das zur Vervielfältigung durch Lithographie, 
Lichtdruck oder Zinkätzung bestimmte Blatt 
soll einschliesslich des Papierrandes 65 cm 
hoch und 45 cm breit sein und eine Schrift- 
l-läche von etwa ao cm Höhe und 18 cm 
Breite haben. Die Ausführung im Druck soll 
nicht mehr als drei Farbenplatten erfordern. 
Als Preise sind ausgesetzt: a) ein I. Preis von 
aoo K, b) ein II. Preis von x50 K. Die Preis- 
bewerbungen sind bis x. Juli 1904 an das 
Steiermärkische Gewerbeförderungsinstitut 
in Graz (Herrengasse g) mit einem Kenn- 
wort versehen einzureichen. 
ONDON. LLOYDS REGISTRY. Im 
Anschluss an den in Heft xz, Jahr- 
gang VI, veröffentlichten Aufsatz über die 
dekorativen Arbeiten in Lloyds Registry, 
London, freut es uns, dass wir nun in der 
Lage sind, Mm]. Lynn Jenkins Meisterwerk, 
die Gruppe „Der Geist des Britischen See- 
handels", welche das Stiegenhaus dieses 
Praehtbaues ziert, unseren Lesern vorführen 
zu können. Das Werk ist aus Marmor, ver- 
schiedenfarbig patinierter Bronze, Silber und 
 
J. Lynn jenkins, „Der Geist des Britischen 
Seehandels" (Gipsmodell) 
Gold, mit Perlmuttereinlagen in den oxydierten Silberliügeln ausgeführt. Die Haupthgur 
mit dem von Neptuns Dreizack bekrönten Schlangenstab stellt den Geist des Seehandels 
vor. Das Boot wird von zwei sirenenartigen Gestalten - 
„Glücl-x" und „Fortschritü 
schwebten dem Künstler vor - durch die Wellen gezogen. Der Löwenkopf am Schnabel 
des Bootes ist natürlich das englische Nationalemblem. 
BERLINER KUNSTCHRONIK. Die Sezessionsausstellung dieses Sommers, 
die neunte an der Zahl, ist die letzte im alten Haus. Sie ist ruhiger, durch- 
schnittlicher und bietet nicht besondere Überraschungen, wie sie die lVIanet-Kollektionen, 
die Turner- und Aubray Beardsley-Serien früherer Ausstellungen aufzuweisen hatten. Sie 
ist mehr eine häusliche Veranstaltung und will, statt Ahnenkultus zu treiben, lieber ein 
Tummelplatz der Lebenden sein. Das Ausland ist nicht so umfangreich herangezogen als 
sonst, dafür aber erscheinen Mitglieder der Münchener Sezession (Stuck mit einem als 
Relief stilisierten Richard Wagner-Porträt, Uhde mit einem älteren Bild „Der Leierkasten- 
mann kommt") und die Gruppe der „Scho1le" als Gäste. Die „Scholle", eine Vereinigung 
der Künstler der "Jugend", hat einen feinfühligen Landschafter in Leo Putz, dessen Park- 
stimmung voll leuchtender Ferne schimmert. Das Renommierstück dieser Separation aber, 
Fritz Erlers grosser Fechter, von dessen Gegner man nur die Faust mit dem Säbel sieht, 
ist eine etwas öde Bravournummer. 
International gibt sich der interessanteste Saal der diesjährigen Veranstaltung, der 
Saal der Porträts. Hier sieht man eine Auslese lebendiger Menschendarstellung. Ihr Wert- 
vollstes dürfte die mondän und geistreich gefasste Charakteristik des Schriftstellers Duret 
(in full-dress, einen Damensortie über den linken Arm und einen Fächer in der Hand) von 
Whistler sein. Der Holländer JanVeth zeigt seine altmeisterliche herbe Handschrift in den 
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