für den Staat glänzend
zu rentieren. In den
nächsten 26 Jahren
führte die Fabrik einen
Reingewinn von nahezu
334.000 Gulden ab.
Mit dieser äusser-
lichen Prosperität hält
ein allmähliches Erstar-
ken in künstlerischer
Hinsicht gleichen
Schritt. Die Mannig-
faltigkeit der Modelle
und Dekorationsarten
wächst von Jahr zujahr.
Die Reinheit der Masse
und die Güte derMalerei
nehmen stetig zu.
Die vorkaiserliche
Zeit kannte vier Haupt-
arten: Die chinesisch-
japanischen Muster, den österreichischen Barockdekor, nämlich das soge-
nannte Laub- und Bandlwerk in Buntmalerei und als Schwarzlotrnalerei
und schliesslich die „Deutschen Blumen".
Von diesen vier Arten verschwinden zwei sofort mit der Zeit der
Verstaatlichung: Das Laub- und Bandlwerk als Buntmalerei und als
Schwarzlotmalerei. Kein einziges Stück dieser Art mit dem Bindenschild
hat sich zur Ausstellung eingefunden, so reichlich diese Gattung auch
vertreten war.
Schwarzlotmalerei kommt zwar noch
unter der Blaumarke vor, verändert aber
vollständig ihren Charakter, wird derber
und verlässt die Tradition der Barocke.
An Stelle der feinen, zierlichen Ornamentik
eines Matthäus Merian, Paul Decker,
Eysler, Baumgartner oder wie die be-
liebtesten Ornamentisten sonst noch
heissen, treten Figuren und Tierstücke, von
kräftig gezeichnetem aber ärrnlich ent-
wickeltem Rankenwerk umgeben.
Die Barocke war es also, was den
Reformatoren der Fabrik als veraltetes
Genre erschien, und in der Tat, die Zeit
Schüssel, kobaltblau mit bunten Blumen und Vergoldung
(Katalog Nr. 454)
Untertasse eines Solitaires, kobaltblau mit
_ _ bunten Watteauszenen und Vergoldung
Fischers von Erlach und I-Iildebrandts (Katalog Nr.47o)