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Wirkung des ein-
zelnen Stückes,
sondern auf den
Gesamteffekt des
Services ankommt.
In der Ausstel-
lung konnten mit
Rücksicht auf den
' Raummangel nur
I. wenige solcherBei-
l spiele vorgeführt
werden, unter
diesen mag aberbe-
' sonders an die
Tafelservice der
Grafen Georg Maj-
lath und Ferdinand
Zichy, der Frau
Berta Redlich und
des Herrn Karl
Mayer erinnert
werden.
Was das Hgu-
Kaffeeobertasse mit lila Lüstergrund, buntbemalt und vergoldet T315 Genre der Por"
(Katalog Nr- 970) zellanmalerei be-
_ trifft, so erfreuen
sich, dem Geschmacke der Zeit entsprechend, besonders Szenen der antiken
Sage und Geschichte allgemeiner Beliebtheit. Die Liebesabenteuer der Götter,
Paris und I-Ielena, Orpheus und Eurydike, Amor und Psyche waren
besonders bevorzugte Motive.
Später werden die Kopien berühmter und beliebter Bilder aus Wiener
Galerien oft wiederholt. Namentlich auf Vasen und im Fond von Tellern
finden wir sie häufig.
Eine weitere Gruppe von Malereien Hguralen Charakters bilden die
Genreszenen. Spielende Kinder, in der Tracht ihrer Zeit, Familienidyllen
und ähnliches.
Man hat vom ästhetischen Standpunkte gegen das Bildermalen auf
Porzellan so manches einzuwenden gewusst. Solange dem Gegenstand der
Darstellung dekorativer Charakter innewohnt, wie dies zum Beispiel bei
den Malereien nach Bartolozzi der Fall ist, ist dagegen nichts einzu-
wenden.
Grosse, berühmte Kunstwerke auf Porzellan zu übertragen ist ver-
werflich, denn es beweist, dass man das, was den eigentlichen Wert des
Originals ausmacht, vollkommen übersieht.