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Von Süden, von Rumänien her, betritt man das Comitat bei Ober-Törzburg
(Felsö-Törcsvar) auf dem Sattel der Wasserscheide des Bucsecsgebirges, in einer Höhe
von 1240 Meter. Rechts steht hoch und dunkel, von mächtiger Gebirgswelt umgeben, der
runde Gipfel des Bucsecs. Mehr in der
Nähe blickt man rechts und links in die
Thäler der niedrigeren Bergzüge und auf
bewohnte Stätten hinab. Jahrhunderte
hindurch war dies der meist begangene
Heerespfad gegen die Walachei hin. Hier
kam im Jahre 1344 Wojwode Alexander
nach Siebenbürgen gezogen, um Ludwig
dem Großen, der eben bei den Sachsen
zum Rechten sah, zu huldigen. Hier mar-
schirte Wojwode Radnl im Jahre 1603
ein, um Moses Szekely anzugreifen, der
auch im Burzenlande fiel. In diesem
Engpaß wurde Thököly 1690 von dem
deutschen General Heisler erwartet. 1849
drang hier ein Theil des russischen Heeres
ins Land ein. Innerhalb der Grenze senkt
sich der Weg bis Unter-Törzburg
lAlsö-Törcsvar) um 450 Meter. Hier
mündet von Rumänien her noch ein Reit
weg von der 1905 Meter hoch gelegenen
Strungu-Mauth. Bei der Vereinigung
zweier Bäche verengt sich das Thal und
eine malerische Veste scheint dem Reisenden
den Weg quer zu verstellen. Dies ist die
Törzburg (Törcsvära) auf ihrer Fels
höhe über dem Bache. Der Weg au den Me Propasta-Zchlucht.
Fuß der Burg führte einst durch das Thor
einer starken Mauer, die als Thalsperre diente und von der noch Reste zu sehen sind. Diese
kleine Grenzburg wurde durch den Deutschen Ritterorden, der durch Andreas II. 1211 im
Burzenlande angesiedelt worden, ursprünglich aus Holz gebaut. Die noch bestehende
steinerne Burg ist erst anderthalb Jahrhunderte nach Vertreibung der Ritter unter
Ludwig dem Großen erbaut. Wladislaus II. verpachtete die Burg nebst den zugehörigen