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in dem Teile, der dann
1773 in den Saal, wie
er heute ist, umgestaltet
wurde.
Unter der Sala
Augustinorum läuft
heute noch der die Burg
und die Augustiner-
kirche verbindende Au-
gustinergang, und zwar
vermutlich in der Ge-
stalt, die ihm 1756 der
Umbau gab. Über dem
„Augustinersaale" be-
findet sich heute die Bi-
bliothek des Weltprie-
ster - Bildungsinstitutes
„bei den Augustinern."
Die Erhöhung des
ganzen Gebäudeteiles
und die Errichtung des
Bibliotheksaales in der
heutigen Form erfolgte
wiegesagtimjahre 1773,
und zwar auf Betreiben
des emeritierten Priors
und wirklichen Pro-
vinzial-Delinitors, des
damaligenKlosterbiblio-
( thekars P. Angelus
Knsel, Gold- und Seidenilachstickerei Ihre k. und k. Hoheit . .
die durchlauchügste Erzherzogin lsabella) (Obnst) 3' Mama
Magdalena.
Ausgemalt wurde der Saal im I-Ierbste 1773 - so laut Urkunde, im
Saale selbst findet sich das Datum 1775 - von Johann Bergl, der 1718 oder
1719 zu Königinhof in Böhmen geboren war und an der Wiener Akademie
unter Troger, Unterberger, Aigen und Mülldorfer studierte. Seine Hauptwerke,
Fresken, belinden sich im Gartenpavillon des Stiftes Melk, in Kleinmariazell,
in Pielach, Säusenstein und der Universitätskirche zu Budapest.
Der Künstler starb 178g in Wien.
Das Deckengemälde unseres Saales stellt den Parnass (das poetische
Leben), die vier Fakultäten (das wissenschaftliche Leben) und Mechanik,
Handel u. s. w. (das praktische Leben) dar.
Bei der „Philosophie" finden sich die Bildnisse Bergls, dann des
berühmten, damals dem Kloster angehörigen Mechanikers, Frater David