Ausstellungsraum im Hause Anaria 8: K0.
Auch hier glatter Mauergrund, im Aufbau diesmal durch grauweisse
Marmorplatten gebildet, gleichrnässige Fensteröffnungen in allen
Geschossen, g- aber marmorne profilierte Einrahmungen und Verdachungen
und erkerartiges Vortreten machen jedes Fenster zu einem Gebilde von
Eigenwert, das auch zur Einzelbetrachtung Anregung gibt. Schliesslich
bekrönt eine stark vertretende, in der Untersicht gegliederte Gesimsplatte
kräftig (im Detail vielleicht nicht kräftig genug) die Fassade.
Es ist eine gefälligere Ausbildung der allzu trockenen und herben Ton-
art, welche in der Ungargasse angeschlagen wurde und wenn jener unstreitig
mehr Grösse und Ernst innewohnt, so ist dieser sicher mehr Anmut und
Lebendigkeit eigen. Eine wohltuende Ruhe und weise Beschränkung liegt
in beiden Arbeiten, die angenehme Erholungspunkte in dem unruhigen
Wirrsal der grosstädtischen Bauirrungen bilden.
Wir brauchen wohl nur hinzuzufügen, dass in beiden Bauten der Grund-
riss geschickt den praktischen Forderungen gerecht wird, wenn wir auch nicht
näher auf das Studium desselben eingehen wollen. Dass dieser Teil der
Aufgabe beim Bau Artaria besondere Schwierigkeiten bot, zeigt ein Blick
ins Innere des Hauses. Die ungünstige Form des Bauplatzes zwang zu einer