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natürlich empündende Menschen zum Wort gekommen sind, die diese
herrliche Natur vor so trauriger Entstellung bewahrt hätten. Gerade dort,
wo Anregungen in Fülle vorhanden sind, wo es möglich ist, Steinrnaterial der
Umgebung zu verwenden, günstige Terrainverhältnisse auszunützen, das
prächtige Klima zu verwerten - Forderungen, welche der Eingeborene am
Quarnero sehr wohl verstanden und beherzigt hat - gerade dort hat sich
ein gänzliches Missverstehen der lokalen Verhältnisse von Seiten der einge-
wanderten Grosstädter gezeigt. Unter die rühmlichen Ausnahmen ist nun
auch Fabianis Villa zu rechnen, die mit ihrer Schlichtheit und Ruhe aus der
Mehrzahl der vorhandenen Fehlbauten hervortritt.
BRANGWYN S DEKORATIONS GEMÄLDE IN
DER LONDONER KURSCHNERHALLE S0
VON P. G. KONODY-LONDON 50
LS vor ungefähr drei Jahren im Kunst und
Kunsthandwerk ein Aufsatz über Frank
Brangwyns dekorative Malerei veröffentlicht
wurde, war der Künstler selbst in England,
seiner Heimat, verkannt, oder - schlimmer
noch - fast unbekannt. Heute hat sich die
Sachlage verändert. Bei den letzten Wahlen
der Royal Academy wurde Brangwyn mit
grosser Stimmenmehrheit als „Associale" er-
wählt und gegenwärtig ist er mit der Aus-
führung wichtiger Dekorationsprojekte für öffentliche und offizielle Bauten
beschäftigt. So ward ihm unter andern ein Paneel für den Säulengang des
Royal Exchange-Hofes anvertraut, eine Arbeit. welche sich der Vollendung
nähert und verspricht, des Künstlers Meisterleistung zu werden - eine
herrliche Komposition und die einzige an diesem Platze, welche den streng-
sten Anforderungen dekorativer Malerei entspricht.
Eine noch wichtigere Arbeit, die ihn gegenwärtig beschäftigt, ist die
malerische Ausschmückung der grossen Halle der Kürschnergilde in London.
Von den zwölf dafür bestimmten Paneels sind zwei bereits fertiggestellt, und
war eines davon in der letzten Royal Academy-Ausstellung zu sehen. Die
Halle ist im elisabethischen Stile gehalten und mit Eichenholz getäfelt. In
ziemlich beträchtlicher Höhe vom Boden ist in der Täfelung Raum für die
von Brangwyn bestellten dekorativen Paneels gelassen. Die uns von dem
Künstler in liebenswürdigerWeise zurVerfügung gestellte Skizze der Längs-
wand zeigt das Arrangement.
Die Gemälde selbst stellen Szenen aus der Geschichte der Kürschner-
gilde vor. Das erste zeigt ein Fest auf der Themse zur Zeit Richard II. und