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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 7 und 8)

nur immer zu erlangen war. Relativ besser sind wir mit den Silberschmiede- 
arbeiten aus den ersten Dezennien des XIX. Jahrhunderts daran, lange ver- 
gessen und verachtet tauchen sie heute allerorten wieder auf und werden 
gesammelt und von der gegenwärtigen Produktion als Muster anerkannt. 
Was wir hier bringen, sind zum grössten Teile Hammer- und Punzenarbeiten 
in gesetztem Grunde, einige wie die Zuckerdosen von 1816 und 1819 und 
andere mit Laubsägearbeit am durchbrochenen Rande, mit ziselierten Bän- 
dern oder auch mit gepressten aufgelegten (französischen oder Altonaer) 
Ornamenten wie bei der Senlbiichse, mit Guillochierung und Randerierung. 
Nach den Namenspunzen (V K?) zu schliessen ist die Karafline, Gussarbeit 
mit Ziselierung und Laubsägearbeit am Korbe, von Vinzenz Kuttnauer von 
Sonnenstein, welcher 1818 Meister wird. Der Becher von 1807, gehämmert, 
innen und aussen abgedrehte Arbeit mit Guillochierung, zeigt W A oder 
vielleichtW H (: Wenzel Huschak, 1783 Meister). Die Kuchenschaufel mit 
gesägtem Durchbruch hat wie die meisten andern Stücke neben C A : 
Steuerstempel von 1806 bis 1824 ein {I5 : Johann Simon Wagner (1792 
Meister), die Schaufel ist von 1801. Die Zuckerdose mit Deckel, Hammer- 
und Punzenarbeit, mit gesägtem Durchbruch und gegossenen aufge- 
schraubten Mascarons und I-Ienkeln stammt von 1811 und zeigt F K (ent- 
weder Franz Kraus, Meister 1800 oder Franz Köll, Meister 1810). Die 
vollständig gehämmerte und gepunzte Kanne von 1803 hat den Steuer- 
stempel C A (siehe oben) und M P (Martin Peinckofer, Meister 1794). 
Die Zuckerdose mit Deckel von 1815 oder 1825 (?), eine schöne auf- 
gezogene Hammerarbeit mit gesetztem Punzgrunde hat A R oder 
A K (Aloys Riedlechner, Meister 1802, Anton Radici 1813 oder Adam 
Kreutzinger 1797, Anton Kreisel 1820). Die formschöne Kanne mit reicher 
gesetzter Punzenarbeit und kühn geschwungenem Henkel, zu welcher noch 
eine andere, nur in den Dimensionen verschiedene, ebenfalls vom Jahre 1815 
gehört, dürfte von Anton Köll stammen, der 1797 Meister wurde und 1814 
bis 1817 Untervorsteher war. Die Zuckerdose von 1816 ist mit F K bezeichnet 
(Franz Krauss oder Franz Köll, wie oben). Der vielbeschäftigte Meister 
Wallnöfer (Walnefer) ist durch die Zuckerdose mit Deckel und Glaseinsatz 
und gedrehtem Henkel von 1828 und durch die zwei Leuchter vertreten; 
wir begegnen einem Franz Walnefer bereits um das Jahr 1800, einem Carl 
Wallnöfer 1820, dem Franz Wallnöfer jr. 1822, einem JosefWallnöfer 1828. 
Manche Namen lassen sich durch viele Generationen verfolgen, wie 
Hollauer von Hohenfelsen, Würth, Fautz, Mertzy, Wipff, Leykauff, Dank- 
maringer. Andere hervorragende Namen, welche heute noch der Genossen- 
schaft angehören, können wir auf Grund obiger Meisterlisten bis auf ihr 
erstes Auftreten zurückverfolgen. S0 begegnet uns ein Johann Peter Haubt- 
mann 1737, ein Joseph I-Iofstötter schon 1757, ein P. J. Hofstätter 1834, ein 
Johann Caspar I-Iubtmann 1766, ein Dominicus Haubtmann 1778, ein 
Carl Haubtmann 1784, ein Josef Haubtmann 1790 und 1791 als junger
	        
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