lichkeit gerichtet als auf die allgemeine
Harmonie abgesehen. Am liebsten
waren ihm Adam und Chippendale
und auch japanische Möbel.
Das sogenannte Pfauenzimmer,
auf welches Whistler so viel künst-
lerische Erfindung und physische Ar-
beit verschwendete, war der Sp eisesaal
des Mr. Frederick Richard Leyland,
eines der berühmtesten und verstän-
digsten englischen Kunstfreunde der
zweiten Hälfte des XIXJahrhunderts.
Sein Haus in Princes Gate war auf
das geschmackvollste ausgestattet
und enthielt viele der schönsten Werke
der altitalienischen und der englischen
Präraphaeliten. Neben Crivelli, Botti-
celli und Filipo Lippi waren da zahl-
reiche Bilder von Millais, Rossetti,
Burne-Jones, Watts und Albert Moore
zu finden.
Das Haus selbst war von Nor-
man Shaw dekoriert; das Stiegenhaus
ward von dem damals abgetragenen
Northumberland House nach Princes
Gate übertragen und die Paneels an
den Wänden, der Treppe entlang, von
Whistler bemalt. Die Dekoration des
Speisezimmers ward dem Architekten
jeckyll übertragen, dessen Entwurf in
erster Hinsicht auf die Schaustellung
des schönen vonLeylandgesammelten
orientalischen Porzellans berechnet
war. Die mit kostbarem spanischen
Fensterladen aus Whistlers Pfauenzimmer
Leder verkleideten Wände dienten als Hintergrund für endlose Reihen, durch
schlanke anmutige Stützen verbundener enger Fächer, auf welchen die Teller
und Vasen gruppiert waren. Zwischen den Fächern liess Mr. Jeckyll freie
Felder, wo das schöne Leder, welches den Eigentümer über 25.000 Kronen
gekostet hatte, zur vollen Geltung kommen konnte. Der ganze Plan war
mehr auf künstliches als auf Sonnenlicht berechnet und von der holzge-
täfelten Decke hingen stalaktitenartig die gleichfalls von Jeckyll entworfenen
elektrischen Beleuchtungskörper. Die Gesamtwirkung war pompös und der
Architekt hatte volles Recht, mit Befriedigung und Stolz auf seine Arbeit zu
blicken.