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Wandhöhlungen mit Vorhängen.
Das Hauptmöbel ist der Schreibtisch
oder Schreibsekretär, von dem mehrere treffliche Exemplare vorhanden
sind, darunter der in Abbildung gegebene Sekretär aus dem Besitz Sr. königl.
Empireausstellung in Dres- stils bietet die Ausstellung
den, Aus der „goldenen
Toilette" der Slephanie
Beauharnais
Hoheit des Prinzen Johann Georg von Sachsen _
aussen in dunkelrotem Mahagoni, innen in hellem Holz
mit Alabastersäulchen und Spiegeln: ein Möbel von
köstlicher Wirkung und gediegenster Arbeit. Eine zweite
Abbildung zeigt drei Möbelstücke aus dem Schlosse zu
Koburg. Die ganze Möbelgarnitur trägt als Ornament
die altrömischen Fasces (Rutenbündel mit Beil), die
Abzeichen der Amtsgewalt über Leben und Tod. Sie
sind bezeichnend für die Bevorzugung der antiken Orna-
mente als da sind: Mäander, Palmetten, Eierstäbe,
Akanthusranken, Kränze, Lyra, Schwan, Schwerter,
Speere, Schilde, Helme u. s. w., die man an sonstigen
Möbeln, an Uhren und Bronzen regelmässig findet. Nicht
so streng und einheitlich durchgeführt ist dagegen die
Geradlinigkeit der Formen, die man vielleicht erwartet.
Geschwungene Beine an Stühlen und Tischen sind keine
Seltenheit;ausgeschlossen sind nur die Rokokoschwünge,
bevorzugt sind aber stets langgezogene Formen. Mehr-
fach finden sich viereckige geradlinige Stützen in Form
von I-Iermen oben mit Köpfen, unten mit Füssen. Auch
Löwentatzen und Vogelkrallen sind mit Vorliebe ver-
wendet.
Von bezeichnenden Möbelformen des Empire-
ferner Konsoltische -
meist unten offen und im
Hintergrund mit Spiegel
versehen - offene Pfeilerschränke und Drei-
füsse von grosser Zierlichkeit, nicht minder
zierliche Büfette, worin man Zierstücke aus
Porzellan oder Glas und sonstige Gegenstände
von Erinnerungswert zur Schau zu stellen
pflegte.
Ihre eigenartige farbige Wirkung erhalten
die Möbel desEmpirestilsund der anschliessenden
Biedermeierzeit bekanntlich durch die gleich-
zeitige Verwendung von Mahagoni und Gold-
bronze und damit als etwas ganz Neues in der
Geschichte der Möbel die Unterscheidung
zwischen Grundstoff und Zierat. Auch das XVII.
und XVIILJahrhundert hatten schon Goldbronze
Empireausstellung in Dresden, Aus
der „goldenen Toilette" der Ste-
phanie Beauharnais