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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 9)

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sich damit begnügen, durch kleine dekorative Zusätze den neuen Stil 
anzudeuten. 
Ähnliches gilt auch von den Zinngeräten, die - namentlich aus der 
berühmten Sammlung 
des Herrn Dr. Demiani 
(Oberregierungsrat in 
Dresden) stammend - 
in reicher Fülle vor- 
handen sind: Kannen, 
Krüge, Bierseidel, Salz- 
fässchen, Dosen u. s.w. 
Hervorzuheben ist 
namentlich eine präch- 
tige viereckige Schatulle 
und sehr hübsch sind 
auch die durch die 
Farbenwirkung geho- 
Taschenuhren aus der Empireausstellung in Dresden benen NäPfChCTI mit 
Einsätzen in farbigem 
Glas. Man möchte fast sagen, dass manche von diesen zinnernen Geräten 
besser wirken, als die entsprechenden silbernen, wie man auch die 
Beobachtung macht, dass der vergoldeten Bronze an manchen Kande- 
labern eine prächtigere Metallwirkung verliehen ist, als dem goldenen Gerät. 
Schmucksachen in Gold und Silber bietet die Ausstellung so gut wie 
gar nicht. Die Zeiten waren wohl in Deutschland zu schwer, als dass man 
viel für Schmuck gehabt hätte. An die Zeit aber, da das „eiseme" Kreuz 
gestiftet wurde, erinnert ein eigenartiger trefllicher Schmuck aus durch- 
brochenem Eisen aus dem Besitz Sr. Majestät des Königs Georg von 
Sachsen, bestehend aus Diadem, Broschen, Ohrgehängen, Halsband mit 
Kreuz und Armbändern (schon etwas gotisierend). 
Daneben finden wir eine ganze Anzahl jener bekannten eisernen Ringe 
aus der Zeit der preussischen Erhebung mit der Inschrift: Gold gab ich für 
Eisen 1813. 
Neben diesen eisernen Schmuckstücken, die mehr Erinnerungs-, als 
Kunstwert haben, liegt aber weiter eine auserlesene Sammlung kostbarer 
Taschenuhren aus dem Besitz Ihrer Majestät der Königin-Witwe Karola von 
Sachsen, sowie des Herrn Robert Pleissner. An ihnen erkennt man die 
ganze reiche Kunstfertigkeit, über welche das damalige Goldschmiede- 
handwerk gebot; durch Ziselieren, Guillochieren, durch Email, kleine Edel- 
steine, Perlen u. s. w. sind wahrhafte kleine Wunderwerke hergestellt, die 
eingehender Betrachtung würdig sind. Porzellan und Glas sind nur in 
geringem Masse vertreten: Erzeugnisse von Wedgwood, Meissen (Biskuit) 
und Sevres (unter zwölf Tellern aus Sevres mit Ansichten berühmter 
Gegenden und Architektur einer mit der ausgekratzten Unterschrift 

	        
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