Trumeau, Mahagoni, poliert, mit Bronzebeschlägen
aber zwei jonische Säulen emporragen, die einen Baldachin tragen, wird
wohl nur infolge der antiken Säulen als „antikes Bett" bezeichnet.
Der reproduzierte Trumeau ist ein typisches Beispiel für die Verwendung
der Bronzebeschläge im Empirestile. Die Beschläge haben nicht mehr eine
konstruktive Funktion wie das Zusammenhalten von Ecken, das Schützen
der Kanten und so weiter, wie es im Rokokostile der Fall war, sondern sie
werden in rein dekorativem Sinne als Schmuck des Möbels verwendet, wie
uns die ein Medaillon tragenden Genien in der Mitte der Türfüllung zeigen.
Die beiden hier abgebildeten Standuhren, eine kleinere in Lyraform aus
Mahagoni mit Bronzen und eine grosse in reicher architektonischer Gliede-
rung mit einer Bronzevase als Krönung, gehören der Entstehung ihrer Form
nach der Periode Ludwig XVI. an, werden aber lange Zeit hindurch
immer wiederholt, besonders die Uhr in Lyraform ist in der Biedermeierzeit
sehr beliebt und wird in mannigfachem Materiale, wie in Bronze, Holz,
Alabaster ausgeführt.
Echt Biedermeier sind die Sitzmöbel; das Sofa und die dazugehörigen
Sessel; obwohl die Form schon in den ersten Jahren des XIX. Jahrhunderts
häufig vorkommt, so ist doch die Drechslerarbeit an den Lehnen für die
späteste Empirezeit sehr charakteristisch.
Das Stehpult und der Luster sind aus dem Arbeitszimmer Kaiser Franz I.,
und da die Verwaltung des Hofmobiliendepots alle Objekte aus diesem
Raume, die noch vorhanden sind, zusammengestellt hat, dürfte es sich wohl
verlohnen, eine Beschreibung derselben zu geben.
Es hat sich nämlich ein Modell des Arbeitszimmers des Kaisers, reizend
gearbeitet, erhalten, das ebenfalls im I-Iofmobiliendepot verwahrt wird. Ein
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