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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 9)

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kleiner antiker Tempel mit Giebeldach 
und jonischen Wandpilastern birgt diese 
Miniatureinrichtung. Die Vorderwand 
mit der Türe ist wegzuschieben, so dass 
der Einblick in den Raum ermöglicht ist. 
Alles ist präzise nach den Originalen, 
wie wir bei einem Vergleiche sehen 
können, gearbeitet. 
Das Zimmer istrechteckig, mit einem 
Fenster an der Schmalseite und je einer 
Tür in der Nähe des Fensters an den 
Längsseiten. Die Wände sind hellgrün 
und mit Goldleisten verziert, über den 
Türen sind ligürliche Darstellungen nach 
der Antike in Grisaille gemalt, Türen 
und Fenster weiss lackiert und mit hellen 
blauen und goldenen Streifen versehen. 
Das Fenster besteht aus zwei grossen, 
übereinander gesetzten Scheiben, die 
zum Schieben eingerichtet sind. Der helle 
Parkettfussboden zeigt ein einfaches, 
dunkles, geometrisches Muster. An den 
Wänden stehen einfache, braune, ge- 
schlossene Bücherkasten, neben dem 
StanduhiqMabagoni, poliert, mit Bronzebeschlägen Fenster auf jeder Seite ein Sessel und 
vor dem Fenster auf jeder Seite ein 
Vogelhaus. In der Mitte des Zimmers befindet sich der Schreibtisch, der 
ohne Aufsatz auf jeder Seite zwei, in der Mitte eine Lade enthält, ein 
zu dieser Zeit sehr allgemeiner Typus. An den Bücherkasten, der dem 
Schreibtische gegenübersteht, ist ein Tisch gerückt, auf dem sich eine 
Standuhr befindet. Der Schreibtischfauteuil aus Nussholz ist poliert, hat 
Rohrsitz mit Polsterauflage und Drechslerarbeit an der Rücklehne, die 
Sessel haben ebenfalls Rohrgeflecht und Polster. Der Luster besteht aus 
einer in Bronze montierten Schale aus rautenförmig geschliffenem Krystall- 
glase mit acht Armen. 
Bei diesem Modelle ist das Schreibpult des Kaisers, das wir auf den 
Bildern des Arbeitszimmers allenthalben" sehen, nicht vorhanden. 
Dieses Pult ist aus Mahagoni gefertigt, hat schwarze Einlagen und an 
der I-Iauptstütze Bronzebeschläge. 
Die Konstruktion dieses Pultes ist insoferne interessant, als durch das 
Drehen eines Rades, das in der Mitte unter der die beiden Ständer verbin- 
denden Schublade angebracht ist, das Pult gehoben und gesenkt werden 
kann, so zwar, dass die oberen. die Ränder des Pultes tragenden kurven- 
' Vgl. „Der Wiener Kongress", p. 188. 

	        
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