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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 9)

förmigen Stützen und die unteren, die Füsse 
verstärkenden, ebenfalls kurvenförmigen 
Stützen in jeder Stellung eine zusammen- 
hängende Kurve bilden. In den Deckel dieses 
Pultes, der zum Drehen eingerichtet ist, ist 
ein Aquarell eingelassen, ein Bild der kaiser- 
lichen Familie, grau in grau gemalt, nur die 
Köpfe sind in natürlicher Farbe gehalten. 
In einem Zimmer, dessen zwei Fenster die 
Aussicht auf Laxenburg sehen lassen, sitzt 
an einem Tische die Kaiserin, neben ihr 
Erzherzogin Maria Louise, mit Handarbeit 
beschäftigt, auf der andern Seite steht Erz- 
herzog Josef, dann folgt auf einem Stuhle 
Erzherzogin Leopoldine, die dem Kaiser 
die Hand auf die Schulter legt, während 
hinter dem Stuhle Kronprinz Ferdinand 
ein aufgeschlagenes Buch in der Hand hält, , 
in dem er auf eine Stelle mit dem Finger Nährischchen.Mßhasonhvvlißriymir 
weist, rechts Erzherzogin Maria Klernen- Intarsien und vergoldeten Holzskulpturen 
tine, einen Hund an einem Bande führend, vorne auf einem Polster 
Erzherzog Franz Karl. 
Auch eine Anzahl kleinerer Gebrauchsgegenstände aus dem Zimmer 
des Kaisers sind uns noch erhalten, so das Tintenfass und der Streusand- 
behälter, aus grauem Granit mit Bronze montiert, ferner eine Streusand- 
Schüssel aus Ton mit Reliefdarstellungen von Amoretten, Kinderszenen etc. 
und ein Tintenfass und eine Streusandbüchse aus schwarzem Granit, die 
ihren Platz auf dem Tische beim Bücherschranke hatten. 
Am Schreibtische des Kaisers stand auch eine Zündmaschine, eine 
eigentümliche Erfindung von Josef Rospini, k. k. I-Iofdrechsler und Optiker 
in Wien. Eine Anweisung, mit dieser Maschine Licht zu machen, lag dabei. 
Besonders charakteristisch für diese Zeit sind auch die zahlreichen 
Gegenstände, die mit Stickereien, die wohl Geschenke der kleinen Erzherzo- 
ginnen gewesen sein dürften, verziert sind, es sind das: 
Ein Papierkorb aus poliertem Holze mit aufgemalten Chinoiserien und 
einer Stickerei mit roten, schattierten Rauten auf grünem Grunde, ein Papier- 
korb, überzogen mit gesticktem, zickzackförmigem Ornamente und drapiert 
mit grüner Seide, ein gestickter Fensterpolster mit Blumen auf der einen 
und geometrischen, schattierten Ornamenten auf der andern Seite. So gibt 
uns dieses Arbeitskabinett, ein Biedermeierraum von schlichter Einfachheit, 
Zeugnis von der grossen Anspruchslosigkeit und bürgerlichen Bescheiden- 
heit dieser Zeit. 
Im Zusammenhange mit diesen Eigenschaften und mit der infolge der 
geringen zur Verfügung stehenden Mittel notwendigen Sparsamkeit wird 
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