Bett. Mahagoni, poliert, mit Bronzebeschlägen
Obwohl das Unternehmen sich ertragfähig erwies, konnte er doch nur
in bescheidenem Masse Aufträge übernehmen, da ihm geschulte Arbeiter
nicht zur Verfügung standen.
Erst als er eine Reihe von Pariser Kunstschülern aus dem in Wien ein-
quartierten französischen Armeekorps zu seiner Arbeit heranzog, war er
imstande, eine kleine Fabrik von Holzbronzewaren zu gründen, die er immer
mehr erweiterte. Wenige Jahre darauf erhielt er die Befugnis zur Errichtung
von Schlosser-, Tischler-, Vergolder-, Tapezierer- und Bildhauerwerkstätten
mit dem Privilegium einer Möbel- und Bildhauerwarenfabrik, für die
damalige Zeit ein völlig neues Unternehmen, dem bald bedeutende Auf-
gaben zufielen. Als Herzog Albrecht von Sachsen-Teschen gestorben war,
hatte er Erzherzog Karl zu seinem Erben eingesetzt. Dieser gab Dan-
hauser den Auftrag, den Palast, der dem I-Ierzoge vorzüglich als Museum
gedient hatte, als Wohnung für sich und seine zahlreiche Familie umzu-
gestalten. Als sich die Fabrik dieser Aufgabe nicht gewachsen zeigte, da der
Raum zu beschränkt war, erwarb Danhauser das gräflich Karolyische
Gartenpalais auf der Wieden, das damals zum Verkaufe ausgeboten wurde,
wobei ihn der Gedanke an den zu erhoffenden reichen Gewinn und die
Freude an der Pracht dieses Besitztums leitete.
Er richtete das Palais in wahrhaft fürstlicher Weise ein, liess hervor-
ragende Kunstwerke von Paris kommen, kaufte unter anderem auch eine
reiche Sammlung von Gipsabgüssen nach antiken Meisterwerken und machte
aus seinem Geschäftshause eine Sehenswürdigkeit Wiens, die ihm auch den
Besuch und den persönlichen Verkehr mit den vornehmsten Kreisen der
Wiener Gesellschaft eintrug.