mit Farbe charakteristisch sind. Die
Musterkollektion der Fabrik war, wie
wir aus diesen erhaltenen Zeich-
nungen sehen, eine ungeheuer reich-
haltige. Ganze Serien von Entwürfen
für Sessel, Fauteuils, Sofas, Tische,
für Wandarme, Stehlampen, Luster,
Skizzen von reichen Draperien für
Fenster, Türen, Betten und so weiter
zeigen uns in ihrem grossen Formen-
reichtum und dem auserlesenen Ge-
schmacke, von welcher ausserordent-
lichenMannigfaltigkeitdieErzeugnisse
dieser Fabrik waren und zu welcher
Leistungsfähigkeit sich das Unter-
nehmen emporgeschwungen hatte.
Die Reichhaltigkeit dieser Muster-
bücher ist eine ganz hervorragende;
ein Heft zeigt zum Beispiel eine An-
zahl kolorierter Entwürfe für ein
Wohnzimmer Kaiser Franz', in einem
andern sind sogar die Nachgüsse nach
der Antike, die im Danhauserschen
Geschäfte zu kaufen waren, genau
abgebildet. Der Vater Danhauserhatte
nämlich zum Zwecke der Nach-
bildung eine Sammlung von Gipsabgüssen erworben, deren grösster
Teil heute in der Akademie der bildenden Künste in Wien aufgestellt ist.
Neben Danhauser, dem Maler und Künstler, finden wir an der
Anfertigung dieser Musterblätter eine ganze Reihe von oft recht geschickten
Zeichnern beschäftigt, die aber natürlich, besonders in der Kenntnis der
Perspektive, weit hinter ihrem Meister zurückstehen.
Von den Möbeln, die in der Danhauserschen Fabrik angefertigt
Bronzeluster
worden sind, finden wir noch eine Anzahl im Besitze der Danhauserschen_
Erben und bei einigen intimen Freunden der Familie, vor allem bei Frau
Baronin Münchhausen, Frau Baronin Doblhoff, und Frau Professor Schaupp
in Wien und bei Herrn Artur v. Littrow in Dresden, der auch die Entwürfe
Danhausers zu den in seinem Besitze sich befindenden Möbeln aufbewahrt.
Eine Rechnung, ausgestellt in Wien am 31. Dezember 1838 von der
„k. k. privilegierten Landes-Fabrik aller Gattungen Möbel des jos. Dan-
hauser seel. Witwe" „über Folgende auf Anschaffung des Herren Joseph
Danhauser gelieferte Möbel" ist deshalb nicht ohne Interesse, weil wir das
Verhältnis des Sohnes zur Mutter und die Stellung des jungen Danhauser
im Geschäfte aus ihr kennen lernen können. Er richtet sich eine Wohnung