Aus dem Rauchfange hängt an schwerer Kette der „Hiehl", der gezahnte
Kesselaufzug hinab, der aus Eisen geschmiedet und mit Gravierungen ver-
Hiehl, Eisen, graviert und goldxauschiert,
XVII. Jahrhundert (Sammlung Wange-
rnann, Aachen)
ziert ist. Der Kessel selbst ist aus Gusseisen,
mit einem Deckel versehen und durch wulstige
Ringe gegliedert. Kleinere Exemplare stehen
seitwärts neben der Feuerung bereit. Hoch
oben ist in die Rückwand an starken Haken
ein breites schmiedeeisernes Querband, das
„Huwiehl" eingelassen, welches in Messing-
intarsia die Namen des Paares enthält, das
hier seinen eigenen Herd begründet hat, sowie
das Datum des Hochzeitstages. An ihm werden
Schöpflöffel, Fleischgabeln, Waffeleisen und
andere umfangreiche Küchengeräte aufgehängt,
während die kleineren Löffel, Feuerzangen,
Schürhaken, eiserne Blasrohre zur Auf-
munterung des Feuers an den beiden sogenann-
ten Brandruten vor dem Herde Platz finden.
Waffeleisen finden sich mit viereckigen, runden
und herzförmigen Platten, auch solche mit
besonders feinen Gravierungen aus Messing.
Die Brandruten, anderwärts F euerböcke oder
Feuerhunde genannt, paarweise vor dem
Kamine aufgestellt, bestehen aus einem etwa
35 Centimeter tiefen massiven Fussteil, von
dem sich am vorderen Ende ein mannigfach
verzierter, mit Haken und Ringen versehener
Schaft erhebt, der oben oft noch einen breiten
Reif oder eine Platte trägt. Auf diese konnten
bei der Herrichtung der Mahlzeit Teller und
Schüsseln bereitgestellt werden, während die
Haken und Ringe, wie bemerkt, zur Aufnahme
von Feuerzangen, Schürhaken, Henkeltöpfen
und anderem, die wagrechten Fussteile zum
Aufspeichem der zerkleinerten Holzscheite
dienten. Sie wurden schon im XIV. jahr-
hundert in Eisen gegossen, häufiger jedoch
geschmiedet.
Neben dem Herde findet eine einfache Ruhebank oder ein grosser
Lehnsessel Platz, gewöhnlich in einer Nische, welche durch eine eingebaute,
schmale Holztreppe gebildet wird. Diese führt sowohl zu den oberen Räumen,
dem Speicher, hinauf, wie zum Keller hinunter. An der Wand gegenüber
dem Eingange öffnet sich über zwei Stufen eine kleine Tür zu den Schlaf-
stuben und sonstigen Räumen des Hauses. Das Hauptmöbel der Schlafstube,