Pilaster und Schlagleiste in Form gewundener Halbsäulen mit Blatt-
kapitellen.
Der reiche Vorrat an Messing-
gerät entstammt den Aachener
Kupferschlägereien und Gusswerk-
stätten, welche das in benachbarten
Gruben gefundene Galmei (Zink)
zusammen mit Kupfer in einer
schönen goldglänzenden Legierung
verarbeiteten. Die Anfänge dieser
Industrie hängen mit der sogenannten
Dinanderie auf das innigste zu-
sammen, welche ja gleichfalls vor-
wiegend Messing 4 im Mittelalter
durch Guss, vom XV. Jahrhundert ab
auch durch Treiben und Hämmern
- verarbeitete und auf die einst so
ergiebigen Galmeilager des Maastales
begründet war.
Die meisten Metallkünstler des
Mittelalters waren sowohlim Giessen Maß", Bronzeguss. xv. Jahrhundert (Suermondt-
wie im Treiben von allerlei Metall Mßwmßlache")
bewandert. In Aachen goss Meister
Wibert, welcher im zweiten Drittel des XII. Jahrhunderts die Lichterkrone
Friedrich Barbarossas und wahrscheinlich auch den Karlsschrein des
Münsters schuf, auch Glocken. Anderseits arbeitete noch im XVII. Jahr-
hundert Franz Klöcker, das Mitglied einer weitverzweigten Familie von
Goldschmieden, auch in Messing und Kupfer. Im XIII. Jahrhundert goss der
Aachener Meister Heidinricus für Erfurt Glocken und um dieselbe Zeit kaufte
die Stadt das grosse Galmeibergwerk von Moresnet, welches später an eine
Gesellschaft überging. Zu Beginn des XIV. Jahrhunderts taucht die Glocken-
giesserfamilie von Trier - nach ihrem Heimatsorte so benannt 4 auf
und arbeitet viele Generationen hindurch, bis in das XVIII. Jahrhundert
hinein in Aachen. Um die Mitte des XV. Jahr-
hunderts, also zu der Zeit, als die Messing-
industrie in Dinant, Huy, Lüttich und anderen
Maasstädten einen erneutenAufschwung nahm,
kamen zwei Kupferschläger aus dem nördlichen
Frankreich, Daniel Chamen und Johann Amian
(aus Amiens), nach Aachen, um hier die Treib-
arbeit einzuführen, die sie wohl schon vorher
an der Maas geübt hatten. Im XVI. Jahr-
hundert und schon vorher hatte man zahlreiche
Mörser, Bronzeguss, XVI. Jahrhundert _ _ _ __
(sugfmgndpMusgug-n, Athen, Galmeigruben in unmittelbarer Nahe der Stadt
(G3