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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 9)

demselben Dach hau- 
sende Tier einen beson- 
5 derenBodenschutznicht 
j benötigte. Im fränki- 
schen Haus hat eine 
Nebeneinanderreihung 
l . in viel weniger über- 
' sichtlicher Form statt- 
gefunden, wie im streng 
'j axial gegliederten säch- 
sischen Haus. Die 
Wohndiele ist weniger 
betont; sie heisst dann 
auch „Eren". 
Der angelsächsi- 
sche Norden hat das 
Wort „I-Ialle" an Stelle 
des norddeutschen 
„Diele" inVerwendung. 
Allerdings ist der Be- 
. griff „hall" sehr um- 
 fassend; von dem ein- 
fachen bäuerlichen Zen- 
1 tralraumbiszumgrossen 
i Fest- und Versamm- 
lungsraum der Herr- 
schaftssitze („Baronial 
halls") umfasst er alle möglichen Abstufungen und wird auch gelegentlich 
zum Ausdruck für den ganzen Besitz, dessen I-Iauptraum die grosse 
„hall" ist. 
Der deutsche Sprachgebrauch bringt die Halle eher mit dem Begriff 
Saal in Verbindung. Die Verwandtschaft mit der antiken „cella" deutet eher 
auf selbständige Bauwerke mit eigener Umfriedung hin. Heute wird auch bei 
uns das Wort „hall" für „Diele" und „Tenne" verwendet. 
S0 klar wie im Bauernhaus ist auch vielfach noch im Wohnhaus die 
Verwendung des Zentralraumes ausgebildet; der fortwährend wachsende 
Bedarf an genauer spezialisierten Wohngelassen hat die Diele von zwei 
und drei Seiten schliesslich sogar von allen vier Seiten mit Wohnräumen 
umgeben. 
Das freistehende Wohnhaus wurde in den älteren Zeiten nur selten 
entwickelt. Den breitesten Raum nimmt in der Geschichte des bürgerlichen 
Wohnbaues das Einbauhaus der Städte ein, das noch dazu in der Enge 
der befestigten Umfriedung sehr schmal und tief werden musste. Das 
freistehende Haus wurde selbst zur „Burg" und bietet in seiner mehr von 
Diele im Winkelhof bei Brixen
	        
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