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Empireaussxellung in Dresden, Kommode von David Röntgen
ganz ausgezeichnete Stücke - Möbel sowohl wie besonders Bronzen -, die
Napoleon mit Vorliebe zu Geschenken benützte. Schenkte er doch dem
Grafen Klemens Metternich jenen prachtvollen Tafelaufsatz, der nicht weniger
als 75 Gegenstände umfasst. Überall, wo man darauf hielt, künstlerisch auf
der Höhe der Zeit zu stehen, wurden in der Folge Möbel bei Jacob und
seinen Nebenbuhlern in Paris bestellt oder man liess nach den Pariser
Vorbildern und Vorbilderwerken arbeiten oder kopierte einfach, so gut man
es fertig brachte, die Pariser Möbel. Bronzen wurden fast ausschliesslich aus
Paris bezogen.
Länger als 25 Jahre hat der Empirestil nicht geherrscht -- etwa von
x7go-x8i5. Die Restauration fuhr mit der Wut der Bilderstürmer über das
künstlerische Erbe, das Empire, daher. Namentlich Porzellan mit dem
Abzeichen des Kaisertums wurde in Massen zerschlagen. Madame de Genlis
schrieb 18x8: „Alles, was in den letzten zwanzig Jahren an Tapisserien und
Möbeln geschaffen worden ist, ist Schund". Ein höchst ungerechtes Urteil.
Im Gegenteil: die Möbel und die Bronzen des Empire sind Vorbilder
gediegenster Arbeit, vorzüglichster Technik in denkbarster Vollkommenheit,
und zu der luxuriösen Pracht, die das Napoleonische Jahrzehnt kennzeichnet,
gesellte sich eine technische Virtuosität auf kunstgewerblichem Gebiet, die
allezeit vorbildlich bleiben wird.
Die Dresdener Empireausstellung umfasst einen grösseren dreiteiligen und
fünf kleinere Räume. Zu bedauern ist, dass nicht wenigstens ein Raum ein-
heitlich als bewohnter Raum hergerichtet worden ist; die Ausstellung würde
dann noch lehrreicher geworden sein. Die Veranstalter a Geh. Hofrat Graff,
Prof. Dr. Berling, Oberregierungsrat Dr. Demiani und Oberstleutnant von