MAK

Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 9)

"F"? 
Empireaussxellung in Dresden, Kommode von David Röntgen 
 
ganz ausgezeichnete Stücke - Möbel sowohl wie besonders Bronzen -, die 
Napoleon mit Vorliebe zu Geschenken benützte. Schenkte er doch dem 
Grafen Klemens Metternich jenen prachtvollen Tafelaufsatz, der nicht weniger 
als 75 Gegenstände umfasst. Überall, wo man darauf hielt, künstlerisch auf 
der Höhe der Zeit zu stehen, wurden in der Folge Möbel bei Jacob und 
seinen Nebenbuhlern in Paris bestellt oder man liess nach den Pariser 
Vorbildern und Vorbilderwerken arbeiten oder kopierte einfach, so gut man 
es fertig brachte, die Pariser Möbel. Bronzen wurden fast ausschliesslich aus 
Paris bezogen. 
Länger als 25 Jahre hat der Empirestil nicht geherrscht -- etwa von 
x7go-x8i5. Die Restauration fuhr mit der Wut der Bilderstürmer über das 
künstlerische Erbe, das Empire, daher. Namentlich Porzellan mit dem 
Abzeichen des Kaisertums wurde in Massen zerschlagen. Madame de Genlis 
schrieb 18x8: „Alles, was in den letzten zwanzig Jahren an Tapisserien und 
Möbeln geschaffen worden ist, ist Schund". Ein höchst ungerechtes Urteil. 
Im Gegenteil: die Möbel und die Bronzen des Empire sind Vorbilder 
gediegenster Arbeit, vorzüglichster Technik in denkbarster Vollkommenheit, 
und zu der luxuriösen Pracht, die das Napoleonische Jahrzehnt kennzeichnet, 
gesellte sich eine technische Virtuosität auf kunstgewerblichem Gebiet, die 
allezeit vorbildlich bleiben wird. 
Die Dresdener Empireausstellung umfasst einen grösseren dreiteiligen und 
fünf kleinere Räume. Zu bedauern ist, dass nicht wenigstens ein Raum ein- 
heitlich als bewohnter Raum hergerichtet worden ist; die Ausstellung würde 
dann noch lehrreicher geworden sein. Die Veranstalter a Geh. Hofrat Graff, 
Prof. Dr. Berling, Oberregierungsrat Dr. Demiani und Oberstleutnant von
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.