Emest Newton, Bibliothek im Hause Steephill auf der Insel Jersey (Aus: "Muthesius, Das englische Haus",
Bd. I. Verlag von Ernst Wasmuxh, G. m. b. H.. Berlin)
Engländer betont wurde, wie unbekümmert um Symmetrie und Regeln die
Lichtquelle an der Stelle und in der Form angeordnet wird, welcher der
Innenraum bedarf; wie das Betonen einer gesunden und einfachen
Konstruktion und Massengruppierung als ausreichender Schmuck für das
Äussere betrachtet wird. Unter solchen Bedingungen wirkt auch eine
Anlehnung an mittelalterliche oder antike Einzelheiten nicht als Stilkopie;
die Vermeidung einer solchen Anlehnung wirkt auch nicht revolutionär,
ihre Anwendung vielmehr in der Regel als Weiterbildung gewisser
eingebürgerter und bewährter Formen, ohne Altertümelei und dort, wo man
sich stark genug fühlt, ganz unabhängig aufzutreten, geht eben Ererbtes
neben Neubildungen zwanglos einher.
Die grosse Achtung vor der Selbständigkeit der Persönlichkeit kommt
dabei dem Künstler zugute. Er hat Gelegenheit sich auszusprechen, man
räumt ihm den gebührenden Platz ein und gönnt ihm die nötige Freiheit der
Gestaltung, die unerlässlich ist, häufiger wie bei uns. Dadurch, dass der
Künstler bestimmten klaren Forderungen gegenübersteht, die alten Wohn-
sitten entspringen, vermag er mit den eigenen Ausdrucksmitteln den
Bestellern näher zu kommen; der Bauherr muss nicht erst beim Bauen
lernen, was er „will" und „wollen darf". Und doch besteht eine grosse
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