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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 10)

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dass er sich aufn montag furn herrn 
bürgermeister stellen und auf weitem 
bescheidt warten soll. 
23.Juli 1548. Countzen Preuning, 
den hafner I4 tag halb mit dem leib 
auf ein thurn straffen und wider ein- 
kommen lassen." 
Des weiteren wird in den Rats- 
verlässen nicht mehr von der Sache 
gesprochen und Paulus Preuning nur 
noch einmal und zwar am 27. August 
I 550 als Verkäufer seines Stadels bei 
den Karthäusern an Oswald Palldner 
erwähnt. 
Erscheint nun die Hafnerwerk- 
Stätte des Paulus Preuning als jene, 
in welcher die verpönten Krüge mit 
der Figur des Gekreuzigten zwischen 
Spielleuten angefertigt wurden, so 
liegt doch bezüglich des eigentlichen 
Erzeugers und daher Schuldigen 
scheinbar Unklarheit vor. 
In welchem verwandtschaftlichen 
Verhältnis der I-Iafnerknecht Kunz 
Preuning. zum Meister Paul Preuning Bumglasierter sächsischer Hafner-krug. Bezeichnet: 
_ _ _ _ Menen Koller, Aneberg 156g (Konigl. Kunstgewerbe- 
stand, wissen wir nicht. Es erscheint muswmin Dmden) 
eigentlich auch hier nebensächlich. 
Gewiss ist jedenfalls, dass Paul Preuning Krüge mit der Figur des Ge- 
kreuzigten und solche mit Spielleuten angefertigt hat; weiters, dass einer 
seiner Gesellen oder Knechte, Namens Kunz Preuning, die zur Verfügung 
stehenden Modeln in einen derartigen Zusammenhang brachte, dass so 
ausgestattete Krüge in jener aufgeregten Zeit gewiss bedeutendes Auf- 
sehen machen und den Rat der Reichsstadt zum Einschreiten nötigen 
mussten. 
Kunz Preuning hat jedenfalls rechtzeitig Wind bekommen und sich auf 
fremdes, wahrscheinlich Baireuth-Kulmbachsches Gebiet geflüchtet, welches 
er leicht in einem Tag erreichen konnte. Die Nähe dieser brandenburgischen 
Lande erklärt auch die Verwendung des Kurfürsten von Brandenburg für 
eine nicht zu strenge Bestrafung des an Nürnberg Ausgelieferten. Von den 
Krügen, für welche zur Strafe Kunz Preuning vierzehn Tage im Turm an 
der Pegnitz verbrachte, ist uns wohl kaum ein Stück erhalten, wenigstens 
ist mir ein solches nicht bekannt. Sie wurden, wie der Ratsverschluss an- 
ordnet, in der Werkstätte des Meisters zerschlagen, wohl auch die bereits 
verkauften Exemplare sorgfältig aufgestöbert und in gleicher Weise vernichtet. 

	        
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