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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 10)

bürgerliche Goldschmied das Gold zu 18 und 20 
Grad und das Silber respective 13löthig Augsburger 
- und 141öthig Wiener Probe, und nicht darunter 
zu arbeiten schuldig seie, ausser dessen dasselbe 
nicht gezeichnet noch der Probepunzen darauf ge- 
schlagen werden solle". Die Bruderschaftsordnung 
von 1722 spricht (imä 16) von der „alten Wienner 
Prob so pr: March fein vierzehn Lotth", und der 
„neuen Wienner Prob so pr: March fein dreyzehn 
Lotth". Im Jahre 1767 wird der Feingehalt der Gold- 
waren von 18 und 20 Karat auf 21 erhöht und unter 
dem 24. Mai 1774 ordnet Maria Theresia mit Be- 
ziehung auf die „neue Bruderschaftsordnung" vom 
27. des „Weinmonats" (nicht November wie Knies 
angibt) 1773 und das Patent von 1743 den Feinge- 
halt für Gold mit 20 Karat und einem remedio von 
zwei Gränen : 19 Karat 10 Gräne, in der Schwere 
eines Dukatens 3 H. 30 kr., und für Silber das 13- 
oder 15lötige an. Nicht erst in diesem Patente, 
, sondern schon in der neuen Bruderschaftsordnung 
Ausstellung von Goldschmiede (2, ä 13) wird die Einführung einer eigenen Schwert- 
arbeilen in Troppau, Becher von fegerpunze angeordnet. 
H. K., XVI. Jahrhundert, Wien 
(Kai-Nr-u) Die bisher bekannte älteste Wiener Punze 
zeigt ein W über dem Kreuz im Felde, so die 
Schattauer Monstranz von Erhart Efferdinger 1524, die auf der kirchlichen 
Ausstellung des Österreichischen Museums 1887 zu sehen war. Den in 
Troppau vorgeführten zwei Auersperg'schen Bechern (auf Seite 501 
und 502 abgebildet) aus der 2. Hälfte des XVI. Jahrhunderts tritt der 
unserem Museum gehörige teilvergoldete gravierte Löffel mit liguralem 
Griffe, bezeichnet A F, hinzu, welcher das gleiche Beschauzeichen trägt. 
Zu Ende des XVII. Jahrhunderts verschwindet das W, die Punze des 
13 lötigen Silbers (die Augsburger Probe) zeigt den Bindenschild mit 
Jahreszahl und Feingehaltsangabe. Die meisten der vorhandenen Arbeiten 
in Gold zeigen keine Punze, ihre Zeichnung beginnt erst im XVIII. Jahr- 
hundert, aber nicht wie Knies angibt, erst 1744, sondern wie ich aus den 
Akten nachgewiesen habe, bereits 1739; in dem Verzeichnis der „Vorsteher, 
Schätz- und Zaichen-Maister" heisst es unter 173g: „den 7. Jenner denen 
zwey Schätzmaistern ist der Goldt-Punzen samt der verlässlichen Goldt 
Nadel auf die vorgeschriebene Legirungen behändiget worden". Knies hat 
aber die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass die heraldische Form der 
Silberpunzen schon im Jahre 1737 verändert wurde. Während früher die 
15- und 14lötige Silberpunze als „Wiener Probe" auch das Wiener 
Wappen zeigt, die 13lötige Punze hingegen, wie wir sahen, das Wappen 
des Regentenhauses mit Jahreszahl und Feingehaltsangabe, so hat Karl VI. 
 
	        
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