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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 10)

gelungen. Aus den Troppauer Häuserlisten und 
Kirchenmatriken hat Braun mit Unterstützung 
des hervorragenden Kenners der Troppauer Ge- 
schichte Zukal noch zahlreiche Namen von Gold- 
schmieden gesichert: Georg Volkamer, Michael 
Janik, Michael Kotwitz, Martin Rudolf, Heinrich 
August Willert, Martin Wein, Joh. Georg 
Valentin für das XVII. Jahrhundert, Franz 
Frisch, Franz Ignatz Bardon, A. F. Kremser, 
K. L. Kessler für das XVIII. Jahrhundert. Zur 
Troppauer Zunftgeschichte finden sich nur 
spärliche Mitteilungen; nur so viel steht fest, 
dass die Goldschmiede zu Anfang des XVII. 
Jahrhunderts noch nicht selbständig organisiert 
waren, alte Zunftartikel werden 1727 erwähnt, in 
welchem Jahre die Stadt neue Artikel verleiht, 
im Jahre 1774 erlässt das mährische Gubemium 
auch für die Gold-, Silber- und Galanteriearbeiter 
Schlesiens eine Bruderschaftsordnung, die aber 
leider verloren gegangen ist, wie so viele Ge- 
nossenschaftsakten in unseren Ländern. Vom 
Anfang des XVII. Jahrhunderts bis zur Mitte 
des XVIII. Jahrhunderts war das Troppauer 
„ , genossenschaftliche Beschauzeichen das Stadt- 
 wappen, von 178g bis 18o6 hatte vder Magistrat die 
Mm, Ode, Jakob Mü1„,.,;),w;,n,8,9 Beschau, dann folgen die Punzierungen, wie sie 
(Kamm-M) oben gekennzeichnet wurden. Auffällig muss 
erscheinen, dass aus der Epoche von 1807 bis 1866, also auch aus der ganzen 
Zeit des mit dem Gesetze von 1824 eingeleiteten neuen Aufschwungs des 
österreichischen Goldschmiedehandwerks nur zwei Stücke, darunter eine 
Monstranz der Jägerndorfer Minoritenkirche von 1832, zum Vorscheine 
gekommen sind. Den Ursachen dieses Nachlassens der alten Schaffens- 
freudigkeit wäre nachzuspüren. 
Unter den mährischen Städten nimmt Olmütz den ersten Platz ein, 
Sitz einer alten erzbischöflichen Residenz mit wachsendem Reichtum wurde 
hier schon im XVI. und XVII. Jahrhundert viel und trefflich gearbeitet. 
Freilich ist auch hievon das Meiste in den Schreckensjahren zu Beginn des 
XIX. Jahrhunderts den Weg alles Goldes und Silbers gegangen. Wir danken 
Schirek reiche Aufschlüsse über die rnährische Punzierung, und Kux in 
Olmütz hat dem dortigen Archiv viel neue Beiträge zur Geschichte der 
Olmützer Goldschmiedearbeiten entnommen; auch die Ausstellung kirch- 
licher Kleinkunst des mährischen Gewerbemuseums 1884_85 hat so 
manches beigesteuert. Die Olmützer städtischen Register weisen bereits in 
den Jahren 1413 bis 1424 vier Meister des Faches auf. Der silberne Sarkophag 

	        
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