Mosaikwerk hervor, das nebst den Glasscheiben eine
höchst reizvoll gesättigte Farbenstimmung erzeugt. Neben
den Stufen, die zum Ehrenhof hinaufführen, stehen Pylone
mit stilisierten Posaunenengeln. An den Seiten befinden
sich in Nischen Brunnengruppen von Stichling.
Der Ernst, welcher auch hier dominiert, hier aber
mehr am Platze scheint als in vielen der Wohngemächer,
weicht, wenn wir nun den bayerischen Repräsentationssaal
betreten; dieser ist das Werk Professor Martin Dülfers.
Die braungelbe Holztäfelung schon gibt diesem marmornen
Grundton. Sie entstammt der Möbelfabrik Eysser. Die
Säulen aus Juramarmor, welche nebst dem Kamin Onyx-
Verzierungen tragen, dienen dazu, trotz der wohligen Stim-
mung die Würde des offiziellen Raumes zu wahren. Ein sehr
originelles Stück ist der Luster von Dülfer, nur fast zu zart
für seine Umgebung. Ein sehr edel gehaltenes Marmorrelief
_. des Prinzregenten schmückt den Saal. Die Vitrinen enthalten
Weltausstellung _ w ältere Andenken, wie den „Bennofisch" von Müller, den
fsfssrilsäliessiigrxizdtif Ehrenbecher von Professor Feilditsch und so weiter. Von
sehe Holzarbeir. em- hier tritt man nun in den Hof, wo das „Waldidyll" von
Wodeäanzzger Am Hinterseher (Knabe mit Hirsch) uns entgegensieht, über das
hinweg wir nun Olbrichs Villa erblicken, das heisst man
befindet sich nun schon im Hof derselben. Dieser ist in seiner Anlage nicht
frei von südländischen Anklängen. Um ihn herum gruppieren sich nämlich die
Gemächer wie um die spanischen „Patios". Leider kranken viele an der
mangelhaften Beleuchtung, welche diesem Teile des Industriepalastes eigen
ist. Olbrich hat einen Vorraum und vier Gemächer selbst entworfen, ein Wohn-
gemach, zwei Musikzimmer, ein Speisezimmer; das eine, sehr helle Musik-
zimmer, in dem farbenprächtige Glasmalereien von V. Saisle aus Stuttgart
die bunten Akkorde bringen und herabfallende Blumen als Kandelaber dienen,
ist von ganz besonderer Wirkung und Stimmung. Ebenso ein kleines Wohn-
gemach mit spitzzulaufenden Sitzmöbeln, die aber des Komforts nicht ent-
behren. Ein Speisezimmer und ein Musikzimmer sind allzu düster gehalten,
wirken mindestens in der hiesigen Umgebung so. Karl Spindler hat ein sehr
eigenartiges Holzzimmer beigestellt. Der Raum von Prof. Läuger mit Bildern
L. Dills weist englische Möbelformen auf. Leo Nachtlicht hat ein interessantes
Empfangszimmer eingerichtet, in dem nur der weisse Kamin zu sehr gegen
die übrige dunkle Umgebung absticht. Sehr schön sind darin die Glasmalereien
und Mosaiken, die wohl Maler Mohrbutter zuzuschreiben sind, der nebst
Bildhauer Schmarle Nachtlichts Mitarbeiter war. Von Schmarle rühren die
sehr anmutigen Figuren am Kamin her. Das Arbeitszimmer für den Regie-
rungspräsidenten in Bayreuth, in Eschenholz und Eichenholztäfelung aus-
gestattet, mit Kaminkeramik von Schenkvogel, sowie der Empfangssalon
für Bayreuth von den Architekten Gebrüder Rank sind hervorzuheben.