MAK

Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 11)

Teppiche beigefügt hat, um den Raum zu 
füllen. 
An keramischen Arbeiten sind be- 
sonders hervorzuheben diejenigen von 
Professor Kornhas in Karlsruhe mit pracht- 
voller Perlmutterglasur, von Elisabeth 
Schrnidt-Pecht in Konstanz, Professor 
Läuger, Rudolf von Heider, Majolikafabrik 
Karlsruhe etc. Fritz Heckert-Petersdorf 
stellt Gläser aus, die besonders durch sehr 
farbenprächtige Bemalung hervorstechen. 
Die Porzellanfabrik Nymphenburg hat 
einen ganzen Raum inne, doch sind ihre 
Produkte zu bekannt, um näher beschrieben 
zu werden. Verschiedene andere Firmen 
stellen Porzellanwaren aus, die durch 
schlechten Geschmack - grob natura- 
listisch oder Rokoko ohne Eleganz - 
frappieren. 
Die Kölner Gold- und Silberwaren- 
fabrik Orivit füllt ein Gemach und zeigt 
besonders Stücke mit grosskelchigen, lang- 
Weltausstellung zu S! Louis Geschnitzte und Stieligen Blumen,  gut wirken. In der 
bemalte schwedische l-iolzarbeiit, entworfen von Maschinenhane hat diese  eine 
Alf. wanander Presse aufgestellt und „Orivit" geht daran, 
in Newark, New-Jersey," eine Fabrik ein- 
zurichten. Einen Raum nimmt die Berliner Gobelinmanufaktur von W. Zisch 
ein, einen so dunkeln Raum, dass die Arbeiten kaum sichtbar sind. Sie tragen 
nicht dem modernen Geschmacke Rechnung. 
Ein Raum wird von dem Verein „Berliner Künstlerinnen" eingenommen. 
Unter Leitung von Marie Kierschner ist derselbe eingerichtet und gerade, 
weil er viel Verschiedenes und Individuelles enthält, ist es hoch anzu- 
schlagen, dass doch ein harmonisches Ganzes daraus entstanden ist. 
Besonders sind viele sehr geschmackvolle Fächer darunter, aber auch Möbel- 
stücke, die Komfort und gute Form vereinigen. 
So ist die deutsche Kunstgewerbeausstellung eine lebhafte Demon- 
stration der Moderne, ein intensiver Gegensatz zum „Deutschen Haus", 
das wir, da es nur Kopien des Charlottenburger Schlosses enthält, über- 
gehen. Originell sind nur die grosse Goldbronzestanduhr, von welcher 
behauptet wird, der deutsche Kaiser habe sie entworfen und Professor 
Rohloff ausgeführt, und die modernen Schmuckarbeiten von Lucas Kranach. 
Die deutsche Kunstausstellung im Kunstpalast bildet einen weiteren 
Gegensatz zu der deutschen Ausstellung irn Industriepalast. Bekanntlich 
hat man alle Galerien geplündert, um diese Ausstellung zusammenzustellen 

	        
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