Teppiche beigefügt hat, um den Raum zu
füllen.
An keramischen Arbeiten sind be-
sonders hervorzuheben diejenigen von
Professor Kornhas in Karlsruhe mit pracht-
voller Perlmutterglasur, von Elisabeth
Schrnidt-Pecht in Konstanz, Professor
Läuger, Rudolf von Heider, Majolikafabrik
Karlsruhe etc. Fritz Heckert-Petersdorf
stellt Gläser aus, die besonders durch sehr
farbenprächtige Bemalung hervorstechen.
Die Porzellanfabrik Nymphenburg hat
einen ganzen Raum inne, doch sind ihre
Produkte zu bekannt, um näher beschrieben
zu werden. Verschiedene andere Firmen
stellen Porzellanwaren aus, die durch
schlechten Geschmack - grob natura-
listisch oder Rokoko ohne Eleganz -
frappieren.
Die Kölner Gold- und Silberwaren-
fabrik Orivit füllt ein Gemach und zeigt
besonders Stücke mit grosskelchigen, lang-
Weltausstellung zu S! Louis Geschnitzte und Stieligen Blumen, gut wirken. In der
bemalte schwedische l-iolzarbeiit, entworfen von Maschinenhane hat diese eine
Alf. wanander Presse aufgestellt und „Orivit" geht daran,
in Newark, New-Jersey," eine Fabrik ein-
zurichten. Einen Raum nimmt die Berliner Gobelinmanufaktur von W. Zisch
ein, einen so dunkeln Raum, dass die Arbeiten kaum sichtbar sind. Sie tragen
nicht dem modernen Geschmacke Rechnung.
Ein Raum wird von dem Verein „Berliner Künstlerinnen" eingenommen.
Unter Leitung von Marie Kierschner ist derselbe eingerichtet und gerade,
weil er viel Verschiedenes und Individuelles enthält, ist es hoch anzu-
schlagen, dass doch ein harmonisches Ganzes daraus entstanden ist.
Besonders sind viele sehr geschmackvolle Fächer darunter, aber auch Möbel-
stücke, die Komfort und gute Form vereinigen.
So ist die deutsche Kunstgewerbeausstellung eine lebhafte Demon-
stration der Moderne, ein intensiver Gegensatz zum „Deutschen Haus",
das wir, da es nur Kopien des Charlottenburger Schlosses enthält, über-
gehen. Originell sind nur die grosse Goldbronzestanduhr, von welcher
behauptet wird, der deutsche Kaiser habe sie entworfen und Professor
Rohloff ausgeführt, und die modernen Schmuckarbeiten von Lucas Kranach.
Die deutsche Kunstausstellung im Kunstpalast bildet einen weiteren
Gegensatz zu der deutschen Ausstellung irn Industriepalast. Bekanntlich
hat man alle Galerien geplündert, um diese Ausstellung zusammenzustellen