Weltausstellung zu St. Louis, B. Nalhanielsen.
Schüssel, königl. Porzellanfabrik Kopenhagen
Weltausstellung zu St. Louis, C. F. Liisberg,
Schüssel, königl. Porzellanfabrik Kopenhagen
Sie umgeben besonders die Ecke in der sich das Bett von Alfred Boucher
befindet, welches aus Amaranthholz hergestellt und in Bronze verziert ist.
Auch die Sitzmöbel, welche jene Ecke einnehmen, sind von Beauvais und
im Louis XVI-Stil. So bildet diese Ecke einen Raum für sich, aber ohne
den Gesamteindruck zu stören. Die übrigen Wände sind mit Möbeln und
Vitrinen besetzt, die vollständig dem modernen Stil angehören, der sich hier
ohne alle Extravaganzen präsentiert, und der, wie auch offiziell hervor-
gehoben wird, nicht als Künstlerlaune oder auch als verwirklichter Künstler-
traum gezeigt werden sollte, sondern in Exemplaren, die sich jedem Hause
anpassen liessen. Man war jedenfalls dabei auf die Verkaufsmöglichkeiten
bedacht. Die Rücksicht darauf hat die französischen Aussteller im Manu-
fakturpalast sogar veranlasst, nur Louis XVI-Möbel zu bringen, da Amerika
mit der Moderne noch zu wenig vertraut sei.
Im Kunstpalast, wo nicht ganze Mobilare, sondern einzelne Stücke von
Künstlerhand gezeigt werden sollten, ist man glücklicherweise von dieser
Voraussetzung abgewichen. Da finden wir die Bibliothek von Bigaux, die
zwar keine noch nie gesehenen Formen, aber sehr anmutige Linien zeigt,
Möbel von Charpentier, Dufreine, Louis Majorelle, Theodore Lambert,
Jean Dampt etc. Die Vitrinen enthalten herrliche Stücke von Albert-Louis
Damourze, A. Caron, Emile Galle, Lucien Hirtz, Edmond Lachenal u. s. w.,
deren genaue Beschreibung hinfällig wird, weil leider Spezialaufnahmen hier
selten gestattet waren und nur wenige Stücke mir für den Photographen-
apparat zugänglich gemacht wurden. Lalique nahm mit zwei grossen Vitrinen
die Mitte des Saales ein. Elfenbein, „Achat de corne", Email auf Krystall
bildeten das Material für die Kolliers, die an Eigenartigkeit und künstlerischer
Phantasie alles übertrafen, was hierzulande an Schmuck bisher noch gesehen
worden ist.