nordischen Meister
kontrastiert. Noch
mehrere Bilder doku-
mentieren den Einfluss
jener frühen Periode.
Im übrigen haben
wir es hauptsächlich mit
Bildern zu tun, die in
hellen Tönen das Frei-
licht predigen. Manche
so besonders einige
von Edgar Farazyn,
zeigen eine breite Be-
handlung und bringen
in grossen Massen die
Eigentümlichkeit der
heimatlichen Erde und
der heimatlichen Be-
wohner zum Ausdruck.
Andere wieder, wie
besonders Rudolf Paul
Wytsmans „Alte Wei-
den" zeigen hoch poten-
zierte Beobachtung der
Natur in allen Details,
die, trotzdem das Gemälde direkt im Sonnenlichte entstanden zu sein
scheint, Wiedergabe finden. In den See- oder Flussbildern ist holländische
Beeinflussung am markantesten, so auch in Edgar Farazyns „Fischer
und Netze", Ferdinand Willaerts „Alter Kana", Lucien Jottrands See-
bilder, Ernest Hoorickx „Fähre auf der Schelde" oder Franz Hens'
„Fischerboote". - Im Figuralischen finden wir auch sehr verschiedenartige
Gemälde. „Ist das Venus?" ist zum Beispiel ein Bild, das ungemein viel
technisches Können des noch sehr jugendlichen Künstlers verrät,
aber eine durchaus dekadente Richtung. I-Ienri Thomas ist der Maler. Auf
den Vorbildern der Renaissance, ganz besonders auf Van Dyck beruht
die Kunst von Emil A. Vauthier. Sein Gemälde „Die Bemsteinkette" ist
ein Beweis, dass die Bildniskunst in Belgien noch Vertreter hat, die ihr jene
innige, vertiefte Gestaltung zu geben wissen, welche einst Belgiens Ruhm
begründete.
Von grosser Kraft, Tiefe der Empfindung und hoher technischer Voll-
endung ist Boudrys „Das alte Lied". Die Beleuchtung - helle Abend-
dämmerung - ist wunderbar durchgeführt und stimmt zu der Wehmut,
welche in all den derben Gestalten zu zittern scheint, die das alte Lied
anstimmen oder ihm lauschen.
Weltausstellung zu St. Louis, Max Blondat, Waschbecken, Zinn