Der dekorative Fries, mit dem Walter Crane die
englische Kunstabteilung umkleidet hat, besteht aus
einer Anzahl Wappenschilder, durch Bordüren und
Blätterwerk verbunden. Der Fries in der Galerie 83,
welcher die kunstgewerbliche Abteilung umschliesst,
ist am kompliziertesten. Er ist mit Emblemen
geschmückt, welche den Zweck des Raumes an-
deuten und den Zweck der modernen Bewegung
im Kunstgewerbe: Harmonie des Stiles mit dem
Material und dem Gebrauchszwecke. Das Farben-
schema ist ein helles, aber jeder grelle Ton ist ver-
mieden. Eine gedämpfte Tönung herrscht, sowohl
in der Dekoration der Räume, als im Ensemble der
Ausstellungsgegenstände. Eine grosse Anzahl Buch-
einbände von William Morris, Katherine Adams,
J. Cobden-Sanderson, C. R. Ashbee, Alton V. Vigers
und verschiedenen Mitgliedern der „Guild of Handi-
craft" beweisen, auf welcher Höhe die Buchkunst in
England steht. Als Rivalen können wohl nur die
Franzosen gelten. Die Deutschen bringen, wie er-
wähnt, auch Gutes in Bucheinbänden, aber da
bekanntlich das deutsche Publikum nie so hohe
_ _ Preise für Bücher bezahlen mag, so werden, wie
wekaussmnung zu St Lama ich annehme, trotz des Aufschwungs des deutschen
VaSekönisl-Fßbrik Rvßnburz Kunstgewerbes weniger kunstvolle Einbände her-
gestellt.
Die „Guild of Handicraf " stellt auch eine grosse Menge Juwelierarbeiten
aus. Hier wie im Bucheinband und noch mehr in den ausgestellten Friesen
und Wandbehängen macht sich der präraphaelitische Geschmack sehr
geltend. Walter Crane selbst hat einen Entwurf für Wandkacheln „Die fünf
Sinne", Entwürfe für den Schmuck des Buches „Der alte Garten" von Mrs.
Deland, für ein Glasfenster und für einen Bürgermeisterstab eingesandt.
Ferner einen von Pilkington 8: Co. ausgeführten Wandschmuck in Cloisonne-
kacheln. Zum Interessantesten gehört eine Leinenportiere, welche Sonne,
Mond und Sterne und die Sternbilder darstellt und von höchst origineller
Wirkung ist. Sie bildet das gemeinsame Werk von Walter Crane und dessen
Gemahlin. Er hat den Entwurf geliefert und Mrs. Walter Crane hat die
gestickte Ausführung in Seide und Baumwolle besorgt. Zu den hervor-
stechendsten Ausstellungsgegenständen gehören eine Anzahl Vasen und
Gläser mit eingravierten Blumendekorationen, Mohn, Flachs,Wasserlilien etc.,
welche James Powell and Sons ausstellen und welche nach Entwürfen von
H. J. Powell, A. Powell und C. Powell, von T. ]. Avery, H. Hart, F. Srnith
und E. R. Wills ausgeführt sind. Die Keramik ist aber grösstenteils im
Industriepalast zu suchen, und zwar stellten sie vor allem die Doulton-Werke