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besonders „Klaasje". John Hammonds Landschaften, sowie G. A. Reids
etwas schwermütige Bilder berühren ganz holländisch. Durch kühne, sichere
Behandlung wirken A. Dickson Patersons Charakteriiguren. Den Franzosen
verraten J. A. St. Charles' elegante und flotte Darstellungen. Auch im
Aquarell leisten die Kanadier Gutes. Vor allem möchte ich in dieser Branche
Sidney Strickland Tullys als Porträtmaler erwähnen. C. M. Manly und
William Srnith leisten in stimmungsvollen Aquarell-Landschaften sehr
Schönes.
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ewig junge Oper Mozarts „Die Hochzeit des
Figaro" spielt im Leben und in der Kunst Moritz
von Schwinds eine bedeutende Rolle. Er hörte
sie zum erstenmale im Dezember 1823. „Die
Erfindung und die Musik" schreibt er damals
an Franz von Schober, „wiewohl ich sie schon
etwas kannte, setzten mich in Erstaunen. Wie
nothwendig jedes ist und wie wahr!" Im Sep-
tember 1824 wurde die Oper in Wien von einer
italienischen Truppe gegeben und Schwind
versäumte nicht, sie sich abermals anzuhören.
Auch diesmal fand er sie „schöner als alles, was man hören und sehen
kann". „Könnte man diese Darstellung fixieren", schreibt er an Schober, „ich
ging fast eher hin als nach Rom und wenn es Paris wäre, das mir doch
grauslicher ist als Steinkreide. Ich werde dir einen eigenen Brief darüber
schreibenß" Am 20. November 1824 kommt ererst dazu, diesen angekündigten
Brief zu schreiben: „Da ich doch gleichsam in Geschäften schreibe, so
erlaube mir eine Art von Aufsatz einzuschalten, den ich lange schon zu
schreiben gedachte. . . . Wenn du lieber von mir hören willst oder zu
dergleichen nicht aufgelegt bist, so lies bei dem Zeichen weiter, das ich machen
werde, und verzeihe mir, dass ich so weit unnütz geplaudert. Du wirst wohl
wissen, dass hier die Hochzeit des Figaro v. Mozart von der italienischen
Operngesellschaft gegeben wurde . . . . . Ich aber ging in den fünften Stock
und sass zu meiner Freude allein an einem Pfeiler. Die Ouverture beginnt
etwas zu schnell, ohne allgemeine Betrachtung, unvermuthet, eilend heiter,
dann leicht verwickelt durch schwebende Klagen, eine fast unmerkliche Fuge,
" Moritz von Schwind „Die Hochzeit des Figaro", 30 Lichtdrucke nach denOriginal-Federzeichnungen mit
Text von Alois Trost. Wien, Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, 1904. Preis K x8'-.
'" Die hier angeführten ungedruckten Stellen aus Schwinds Briefen an Schober verdanke ich der Güte
des gegenwärtigen Besitzers der Briefe, des verehrten feinsinnigen Kunstfreundes Herrn Arnold Otto Meyer in
Hamburg.
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